Quartalsweise ab Januar 2021 VV-Kunden der Bethmann Bank erhalten Nachhaltigkeits-Reporting

Eingang Bethmann-Hauptsitz im Marienforum in Frankfurt

Eingang Bethmann-Hauptsitz im Marienforum in Frankfurt: Die Privatbank schickt allen Kunden ihrer Vermögensverwaltung ab sofort quartalsweise ein Nachhaltigkeits-Reporting. Foto: Bethmann Bank

Die Vermögensverwaltungskunden der Bethmann Bank erhalten im Januar 2021 erstmals ein Nachhaltigkeits-Reporting – zusätzlich zum üblichen Finanz-Reporting. In der ersten Stufe bildet der Bericht noch nicht das individuelle Portfolio des Kunden ab. Stattdessen bezieht er sich auf den Aktienteil des nachhaltig verwalteten Fonds Bethmann Nachhaltigkeit (ISIN: DE000DWS08X0). Beispielhaft liefert eine Anlagesumme in Höhe von einer Million Euro in den Aktienanteil des Fonds oder eines Mandats die Grundlage für das Nachhaltigkeits-Reporting. Die jeweilige regionale Ausrichtung des Aktienportfolios, Europa oder International, stimme dabei bereits mit dem realen Kundenportfolio überein.

Ziel der ersten Phase sei es, die massiven Auswirkungen hervorzuheben, wenn sich ein Kunde für eine nachhaltige Vermögensverwaltung entscheidet. Bethmann hofft dadurch noch mehr Menschen vom nachhaltigen Weg bei ihrer Vermögensanlage überzeugen zu können. Im zweiten Schritt plant die Bethmann Bank, individuelle Nachhaltigkeits-Berichte für die realen Kundenportfolios zu erstellen. Aktuell rechnet das Institut damit, Ende 2021 dazu in der Lage zu sein.

Das Nachhaltigkeits-Reporting der Bethmann Bank soll quartalsweise erscheinen. Es enthält Informationen zum ESG-Risiko und CO2-Fußabdruck des Aktienportfolios sowie eine Auswertung, wie sich die Investments auf die UN-Entwicklungsziele auswirken. Eine Testphase der Nachhaltigkeitsberichte im vergangenen Jahr sei sehr gut gelaufen, das Feedback der Kunden und Berater überraschend positiv. Bethmann habe mit mehr Zurückhaltung gerechnet, da die Berichte aktuell noch nicht individuell sind.

Die neuen Nachhaltigkeitsberichte gehen erstmals zwischen dem 10. Und 20. Januar an die Vermögensverwaltungskunden der Bethmann Bank. Tatsächlich erhalten alle Kunden, egal ob sie ihr Vermögen nachhaltig verwalten lassen oder nicht, ein Nachhaltigkeits-Reporting. Diese offensive Vorgehensweise habe man bewusst gewählt, erklärt Kunden-Portfoliomanager Martin Heß im Gespräch mit dem private banking magazin: „Wir möchten in die Diskussion gehen mit dem Kunden, um möglichst viele Kunden von unserer Idee des nachhaltigen Investierens zu überzeugen.“ Bereits jetzt fließen bei der Bethmann Bank mehr als 80 Prozent aller Neugelder der Vermögensverwaltung in nachhaltige Strategien.

EU-Offenlegungsverordnung

Hintergrund der Bethmann-Initiative rund um die Nachhaltigkeits-Reportings ist die Offenlegungsverordnung der Europäischen Union (EU). Sie enthält nachhaltigkeitsbezogene Offenlegungspflichten für die Finanzbranche. Beispielsweise verpflichtet sie Finanzmarktteilnehmer dazu, detaillierte Informationen zur Nachhaltigkeit in ihre Verkaufsprospekte aufzunehmen. Detailvorgaben zu den technischen Regulierungsstandards sind noch nicht bekannt, mit ihrer Veröffentlichung rechnet die Branche frühestens Ende Januar 2021.

Die EU-Kommission will die Regelungen der EU-Offenlegungsverordnung wie vorgesehen am 10. März 2021 in Kraft treten lassen. Der Fondsverband BVI erwartet aber, dass die technischen Regulierungsstandards mit den Detailvorgaben wahrscheinlich erst ab Anfang 2022 gelten.

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