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Vollbeschäftigung Ende 2021 US-Wirtschaft zündet den Turbo

Auf der Sucht nach Mitarbeitern

Auf der Sucht nach Mitarbeitern: In den USA könnte bereits Ende dieses Jahr wieder Vollbeschäftigung herrschen. Foto: imago images / Levine-Roberts

Die jüngste Sitzung der US-Notenbank brachte wenig Neues. Der Offenmarktausschuss betonte, den Konjunkturdaten folgen zu wollen, anstatt sie vorwegzunehmen. Folglich sieht es danach aus, dass seitens der US-Notenbank vorerst nur wenige relevante Informationen zu erwarten sind.

Mit Blick auf den anstehenden US-Arbeitsmarktbericht wären wir nicht überrascht, wenn im April deutlich mehr als eine Million neue Arbeitsplätze geschaffen worden wären, da die Wirtschaft sich weiter erholt. Die zu erwartenden Zahlen dürften sich in einem deutlichen Rückgang der Arbeitslosenquote niederschlagen und deuten darauf hin, dass die US-Wirtschaft aufgrund einer kräftigen wirtschaftlichen Erholung bis Ende 2021 zur Vollbeschäftigung zurückkehren kann – was deutlich über die aktuellen Prognosen hinausgeht.

Positive US-Wirtschaftsdaten sind von den Märkten weitgehend eingepreist. Wir sehen jedoch immer noch Spielraum für willkommene Überraschungen und gehen davon aus, dass die Inflationszahlen für April, die später im Mai veröffentlicht werden, ebenfalls die Schätzungen übertreffen werden. Unserer Ansicht nach könnten die Anleiherenditen in den kommenden Monaten daher wieder ansteigen.

US-Notenbank könnte Anleihekäufe zurückfahren

Wir vermuten ferner, dass der taubenhafte Konsens innerhalb des Offenmarktausschusses der Fed in den kommenden Wochen aufweichen könnte, da die Falken versuchen dürften, eine Debatte über die Reduzierung der Anleihekäufe anzustoßen. Intensivere Diskussionen beim Notenbanker-Treffen in Jackson Hole am Ende des Sommers sind daher zu erwarten. Möglicherweise könnte hier der Weg für die Ankündigung eines Tapering durch die Fed geebnet werden, sofern sie ihre Prognosen auf ihrer Septembersitzung revidiert. Unserer Einschätzung nach könnte das Tapering Ende dieses Jahres beginnen. Eine erste Zinserhöhung könnte dann Ende 2022 folgen.

Diese Projektionen gründen auf einem guten Vorankommen der US-Wirtschaft, infolgedessen auch die Inflationsergebnisse etwas höher ausfallen würden als derzeit erwartet. Vor diesem Hintergrund erwarten wir einen Anstieg der 10-jährigen Renditen um 2,25 Prozent bis Ende 2021.

Aktienmarkt zeigt sich unbeeindruckt vom Politikwechsel

Der Aktienmarkt scheint von den jüngst von US-Präsident Joe Biden vorgetragenen Plänen für höhere Steuern und eine stärkere Umverteilung des Reichtums hin zur gebeutelten Mittelschicht unbeeindruckt zu sein. In der Zeit vor den US-Wahlen stand die Befürchtung im Raum, dass ein entsprechender Politikwechsel an den Finanzmärkten schlecht aufgenommen werden würde, doch es scheint, als blieben die Märkte gelassen.

Es fragt sich, ob dies die Liberalen innerhalb der Demokratischen Partei ermutigen könnte, diese Agenda weiter voranzutreiben. Wir erinnern in diesem Zusammenhang daran, dass in der Vergangenheit in Zeiten, in denen die Demokraten die politische Exekutive vollständig kontrollierten und eine linksliberale Politik verfolgten, die Preise von Finanzanlagen tendenziell unter Druck gerieten.

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