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Technologie im Asset Management Wie die Blockchain die Investmentbranche verändert

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Token bewirken eine Demokratisierung des Investierens

Token sind ein wesentlicher Bestandteil des Blockchain-Konzepts. Einige Kryptowährungen auf der Basis öffentlicher Blockchains bieten Anreize zur Schaffung und Pflege von Netzen, indem sie Entwickler und Schürfer am Wachstum des Netzes teilhaben lassen. Dadurch werden die Netze zu Märkten. Token ermöglichen auch neue Arten der Kapitaleinwerbung. In der ersten Jahreshälfte 2018 brachten Initial Coin Offerings (ICOs) über 13 Milliarden US-Dollar ein.

Die Tokenisierung dürfte aber noch weitergehen. Es wird immer mehr erkannt, dass dieses Konzept als Vorbild zur digitalen Darstellung physischer Anlagen dienen kann, die dann über die Blockchain gehandelt werden können.

Diese Überlegungen sind nachvollziehbar. Die Investmentwelt ist voller illiquider Anlagen, die schwer zu übertragen oder zu unterteilen sind. In der Vergangenheit waren sie daher für viele Investoren außer Reichweite. Durch Tokenisierung könnte der Kauf, Verkauf und Handel von relativ illiquiden alternativen Anlagen wie Immobiliendirektinvestments, Diamanten und Kunstgegenständen für viele Investoren recht einfach werden. Das gilt sogar für immaterielle Vermögenswerte wie Finanzindizes, Patente und Urheberrechte.

Tokenisierung könnte einen fundamentalen Wandel anstoßen, die Investitionstätigkeit demokratisieren, die Portfoliodiversifikation verbessern und administrative Kosten senken. Viele Fintechs entwickeln Methoden, um scheinbar illiquide Anlagen durch Tokenisierung und ähnliche Techniken für private und öffentliche Blockchains liquide zu machen. Invesco entwickelt zurzeit einen Konzeptnachweis für tokenisierte Anlagen auf Basis der Ethereum-Blockchain.

Tokenisierung ist in ihrem Kern eine neue Version einer alten Idee: Verbriefung. Colin Fitzgerald stellt dazu fest, dass „sich illiquide Anlagen wie Immobilien gut zur Umsetzung in Token eignen könnten. Tokenisierung schafft Liquidität und vielleicht sogar einen Sekundärmarkt für solche Anlagen. Außerdem gibt es nicht viele Investmentvehikel, bei denen der Durchschnittsinvestor direkt in Anlagen wie Immobilien investieren kann.“

Für Sandy Kaul, Global Head of Business Advisory Services bei der Citi, ist es wichtig, dass Investmentmanager diese neuen Methoden der Eigentümerschaft von Sachwerten zur Kenntnis nehmen und sich darauf einstellen. Ihrer Ansicht nach „könnten sie die Geschäftsmodelle wesentlich beeinflussen. Es könnte zu einem Wettrüsten um die Finanzierung von Transaktionen und zur Suche nach neuen, spezialisierten Marktakteuren kommen – von Market Makern und Verwaltern bis hin zu Immobilienmaklern und Kunstkuratoren. Verteilte Register und Smart Contracts sowie Big Data und künstliche Intelligenz können die Branche zweifellos umgestalten.“

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