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Technologie im Asset Management Wie die Blockchain die Investmentbranche verändert

Technologie hat Märkte und Geschäftsprozesse im Laufe der Geschichte immer wieder umgeformt. Das Internet ist heute ein digitaler Marktplatz, eine Drehscheibe für wirtschaftliche Aktivitäten und ein Speicher für fast das gesamte Wissen der Menschheit. Facebook und andere soziale Netzwerke haben die menschliche Interaktion und Vernetzung neu definiert und den Informationsaustausch gewandelt. Durch das Smartphone haben Milliarden Menschen ständigen Zugang zu ungeheuren Informationsmengen. Alle diese Innovationen haben wesentlichen Einfluss auf Sozial- und Gesellschaftssysteme, weil sie den Austausch von Informationen, Waren und Dienstleistungen verändert haben. Hinzu kommt, dass es vor 25 Jahren noch keine dieser Technologien gab.

Was wird das nächste technologische Paradigma sein? Unseres Erachtens wird die Blockchain die Kapitalmärkte umfassend wandeln. Sie kann Transaktionen grundlegend verändern, deren Strukturen und Protokolle meist noch recht ineffizient sind. Professor Bryan Zhang, Mitbegründer des Cambridge Centre for Alternative Finance (CCAF), stellt dazu fest, dass „die Blockchain unsere digitale Infrastruktur nach und nach neu vernetzt und unsere traditionelle Sicht, wie man Daten, Informationen, Anlagen und sogar Rechtsansprüche organisieren und konzipieren kann, infrage stellt“.

Wie sich Blockchain in Bezug auf Fondsdaten und -handel nutzen lässt

Die Blockchain treibt auch den Wandel in der Verarbeitung von Indexfondsdaten durch Investmentmanager voran. Ziel ist es, durch verteilte Register Daten verschiedener Anbieter in einer einzigen Quelle unveränderbarer Echtzeitdaten zusammenzufassen.

Üblicherweise verteilen viele Anbieter Indexdaten über unterschiedliche Distributionskanäle. Auch hier stehen Vermittler im Zentrum. Tests haben gezeigt, dass die Blockchain die Datenlieferung beschleunigt und Fehler zu vermeiden hilft, die bei manueller Dateneingabe passieren können, beispielsweise bei Namen und Aktienkursen von Unternehmen. Große institutionelle Investoren führen diesbezüglich Untersuchungen durch. Invesco ist Mitglied in mehreren Blockchain-Konsortien, unter anderem in einem für Indexdaten. Weitere Teilnehmer sind große Branchenakteure, Anbieter von Blockchain-Lösungen für institutionelle Kunden und das Center for Research in Security Prices der Booth School of Business der University of Chicago.

In vielerlei Hinsicht ist das aber nur ein erster Schritt. Mittlerweile stellt sich bereits die Frage, wie sich die Blockchain allgemein auf Indexfonds auswirken könnte. Hier kommt es vielleicht zu den größten Veränderungen.

Exchange Traded Funds (ETFs) wurden in den frühen 1990er-Jahren entwickelt. Sie gelten als disruptives Symbol der Verdrängung von Vermittlern. Das enorme Wachstum dieses Sektors basiert auf der Umgehung von Drittparteien und dadurch niedrigeren Kosten. Es gab Überlegungen, dass eine neue Generation von ETFs, Blockchain Traded Funds oder BTFs, die Vermittler noch weiter zurück- und den Wandel vorantreiben könnten.

BTFs könnten den Handel ohne Instanzen ermöglichen, die üblicherweise im Mittelpunkt des Prozesses stehen: Verwahrstellen, Börsen, Banken und andere vertrauenswürdige Dritte. So könnte man täglich und rund um die Uhr handeln. Das würde die Kosten für Vermittler und den Datenabgleich weiter senken. Für einen solchen Wandel müssten Indizes Befürwortern zufolge in Token transformiert werden. Diese Entwicklung kann wesentliche Auswirkungen haben.

Für Colin Fitzgerald, Head of EMEA Institutional bei Invesco, „gibt es klare Vorteile der Blockchain-Technologie, wie die Möglichkeit, in Echtzeit täglich rund um die Uhr zu handeln. Die Technologie steht zwar noch am Anfang, aber diese Investmentvehikel sind jetzt auf einer ähnlichen Entwicklungsstufe wie handelbare Indexfonds in den 1990er-Jahren, als Vanguard das einzige Unternehmen in diesem Segment war. ETFs haben sich ähnlich entwickelt.“