Großprojekte in Asien Invesco will mit neuem Rentenfonds Infrastruktur finanzieren

Ken Hu investiert in Firmen, die an der Belt-&-Road-Infrastrukturinitiative teilnehmen.

Ken Hu investiert in Firmen, die an der Belt-&-Road-Infrastrukturinitiative teilnehmen. Foto: Invesco

Der Fondsanbieter Invesco hat nach eigener Aussage als erster Anbieter einen neuen Anleihenfonds aufgelegt, mit dem Anleger in die milliardenschwere Belt-&-Road-Infrastrukturinitiative (BRI) investieren können. Der Invesco-Belt-and-Road-Debt-Fonds legt das Geld vorwiegend in auf US-Dollar lautende Staatsanleihen sowie Investment-Grade- und Hochzins-Unternehmensanleihen ausgewählter Emittenten an. Im Blickfeld stehen jene Emittenten, die nach Einschätzung von Invesco direkt oder indirekt von den durch die BRI angestoßenen Kapital- und Handelsströmen profitieren könnten.

Mit der 2013 von Präsident Xi Jinping ausgelobten Infrastrukturinitiative will China die Handels- und Wirtschaftskorridore zu Land und auf See in Asien, Europa, dem Nahen Osten und Afrika verbessern. In Peking erhofft man sich neue Wirtschaftskooperationen in diesen Regionen und will bestehende Partnerschaften stärken.

Die Belt-&-Road-Initiative wird Projekte in bis zu 68 Ländern auf drei Kontinenten umfassen, in denen nach Berechnungen des Fernsehsenders CNN 65 Prozent der Weltbevölkerung leben und 2017 rund 40 Prozent des globalen Bruttoinlandsprodukts erwirtschaftet wurden. Obwohl andere Regierungen eigene Infrastrukturprojekte finanzieren werden, treibt China die Initiative maßgeblich voran. 

Invesco schätzt, dass China in den nächsten fünf bis zehn Jahren rund 150 bis 200 Milliarden US-Dollar pro Jahr für BRI-Projekte ausgeben wird. Bislang hätten 50 chinesische Staatsunternehmen in fast 1.700 Projekte investiert, darunter Straßen, Häfen, Schienenverkehrsverbindungen und digitale Infrastruktur. Chinesischen Medienberichten zufolge belaufen sich die Gesamtausgaben schon jetzt auf 1 Billion US-Dollar. In Reaktion auf Chinas ehrgeizige Investitionspläne im Ausland haben sowohl die USA als auch Großbritannien und Japan weitere Direktinvestitionen in der Belt-&-Road-Region angekündigt.