Die von bisherigen Sarasin-Bankern unter der Führung von Andreas Brandt, Christoph Lieber und der Private-Equity-Gesellschaft J.C. Flowers gegründete Lunis Vermögensmanagement schlüpft übergangsweise unter das Haftungsdach NFS. Übergangsweise, weil das im März gegründete Unternehmen zwar eine eigene KWG-Lizenz bei der Bafin beantragt hat, diese aber noch nicht erhalten hat.
Lückenlose Betreuung
Ein Problem für die Truppe um Andreas Brandt, denn der alte Arbeitgeber hatte der deutschen Kundschaft lediglich bis 15. Mai die Gelegenheit gegeben, ihre Vermögenswerte vom Bankhaus abzuziehen. Ansonsten wollte die Bank die Kundenbeziehungen recht ruppig in Eigenregie auflösen.
Für die künftige Lunis-Mannschaft würde dadurch eine Betreuungslücke bei ihren bisherigen Kunden entstehen. „Mit NFS haben wir einen wichtigen Partner gefunden, der es uns erlaubt, unsere Kunden auch in der Übergangsphase bis zum Erhalt einer eigenen KWG-Lizenz aktiv zu betreuen“, erklärt Andreas Brandt, Vorstand der Lunis Vermögensmanagement.
Seit Mai 2017 agiert Lunis nun als vertraglich gebundener Vermittler von NFS. Man wolle auch die Vermögensverwaltung der NFS Netfonds ins Kundenangebot aufnehmen, heißt es in der Pressemitteilung. Erste Niederlassungen des neuen Private-Banking-Anbieters befinden sich in Hamburg, Hannover, München und Berlin.
Der Hintergrund
Vorausgegangen ist, dass sich das Bankhaus J. Safra Sarasin aus dem deutschen Private-Banking-Geschäft bis Ende 2017 zurückziehen wird. Das private banking magazin hatte bereits Ende September 2016 die Frage nach der Exit-Strategie für Deutschland gestellt. Anfang März wurde der Rückzug dann offiziell verkündet. Künftig wird man nun noch im Wholesale- und Insti-Geschäft in Deutschland tätig sein, und das von Luxemburg aus.