Dreistufen-Verfahren Metzler Asset Management legt ethisch korrekten Artikel-9-Fonds auf

Daniel Sailer (l.) und Philip Schätzle von Metzler AM

Daniel Sailer (l.) und Philip Schätzle von Metzler AM: Der neue Fonds ihres Hauses darf mit dem „Österreichischen Umweltzeichen 49“ werben. Foto: Metzler Asset Management

Metzler Asset Management hat den indexnahen Fonds Metzler Global Ethical Values (ISIN: DE000A2QGBH0) aufgelegt. Der Publikumsfonds wird passiv gemanagt und bildet den Aktienindex Global Ethical Values (GEVX) ab, an dessen Konzipierung unter anderem auch Daniel Sailer und Philip Schätzle von Metzler AM beteiligt waren. Aufgrund der strengen klimabezogenen Kriterien, durch die eine Reduktion des CO2-Fußabdrucks angestrebt wird, qualifiziert sich der Publikumsfonds gemäß EU-Offenlegungsverordnung als Artikel-9-Produkt. Darüber hinaus werden die Nachhaltigkeitskriterien ethisch orientierter Anleger berücksichtigt. Der Fonds hat eine Vertriebszulassung in Deutschland und Österreich. Lizenzgeber des GEVX ist die Börse Hannover, vorerst hat Metzler die exklusiven Lizenzrechte.

Als Referenzindex für den Fonds dient der Global Ethical Values Index (GEVX), aufgelegt im September 2021. Der GEVX ist ein globaler Aktienindex, der von der Börse Hannover in Zusammenarbeit mit der Nachhaltigkeits-Ratingagentur MSCI ESG Research, dem Indexprovider Solactive, dem NKI – Institut für Nachhaltige Kapitalanlagen und Metzler AM konzipiert wurde. Er umfasst 679 Unternehmen (Stand 22. September 2021), die nach den im Indexleitfaden definierten ESG-Vorgaben aus dem Anlageuniversum des Mutterindex herausgefiltert werden.

Mutterindex ist der Solactive GBS Developed Markets Large & Mid Cap USD, der ähnlich dem MSCI World die Wertentwicklung von Aktien großer und mittelgroßer Unternehmen der entwickelten Länder abbildet und mit 1.637 Unternehmen etwa 85 Prozent der Streubesitz-Marktkapitalisierung jedes Landes aus dem Universum abdeckt. Das dreistufige Verfahren für die Auswahl der Unternehmen aus dem Anlageuniversum des Mutterindex ist in dieser Form bisher einzigartig.


Basis der GEVX-Konstruktion sind Ausschlüsse. Im ersten Schritt werden Unternehmen mit kontroversen Geschäftspraktiken ausgeschlossen. Diese umfassen schwere und sehr schwere Verstöße gegen den UN Global Compact, die UN-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte sowie die ILO-Kernarbeitsnormen. Zudem werden kontroverse Geschäftsfelder ausgeschlossen, zum Teil durch Umsatzschwellen.

Durch die klimabezogenen Ausschlusskriterien soll der CO2-Fußabdruck des GEVX gegenüber dem des Mutterindex und des MSCI World Index um  43 bis 45 Prozent reduziert werden (Stand 16. August 2021). Letzteres gelingt insbesondere mit dem konsequenten Ausschluss von Geschäftsaktivitäten aus den Bereichen Öl und Gas, Kohleabbau und Kohleverstromung sowie jeglicher treibhausgasintensiver Geschäfte.

Darüber hinaus ist der GEVX der erste Aktienindex, dessen Nachhaltigkeitskriterien den strengen Anforderungen für ethisch-nachhaltige Kapitalanlagen der christlichen Kirchen in Deutschland und der katholischen Kirche in Österreich sowie des „Österreichischen Umweltzeichens 49“ entspricht. (siehe Abbildung 1)

* Vergleich mit Solactive Methodologie

Denn die nach den Ausschlüssen verbleibenden Werte des Mutterindex werden in einem zweiten Schritt einem Rating nach ethischen, sozialen und ökologischen Kriterien („ESG-Rating“) unterzogen.