Dieser Artikel richtet sich ausschließlich an professionelle Investoren. Bitte melden Sie sich daher einmal kurz an und machen einige berufliche Angaben. Geht ganz schnell und ist selbstverständlich kostenlos.
Andreas Gerber wird doch nicht zum neuen Mitglied der Gruppenleitung und Leiter für das Privat- und Firmenkundengeschäft bei der Liechtensteinische Landesbank (LLB) ernannt. Gerber sollte die Stelle eigentlich zum 1. August 2024 antreten. In der Funktion hätte er auch das Private Banking in Liechtenstein, der Schweiz und Deutschland sowie das Investment Advisory und Vertriebsmanagement verantwortet.
In einer Ad-hoc-Mitteilung schrieb die LLB nun, dass Gerber „aus persönlichen Gründen und im gegenseitigen Einvernehmen“ die Stelle nicht antreten wird. Urs Müller, der Ende 2024 nach fast 30 Jahren in der LLB-Gruppe in den Ruhestand gehen will, wird vorerst weiter als Mitglied der Gruppenleitung und Leiter für das Privat- und Firmenkundengeschäft arbeiten. Die LLB habe die Suche nach einem Nachfolger wieder aufgenommen.
Laut Medienbericht: Kein versöhnliches Aus bei der UBS
Bis Juli 2023 war Gerber Leiter des Bereichs Firmenkunden und Mitglied der Geschäftsleitung der Credit Suisse (Schweiz), einer Tochtergesellschaft der UBS. Wie das Portal Tippinpoint vergangenes Jahr berichtete, soll Gerber nach der Übernahme im „Kulturfilter“ der UBS hängengeblieben sein. Der Begriff geht auf eine Aussage des UBS-Präsidenten Colm Kelleher zurück, der nach dem Zusammenschluss der beiden Großbanken gesagt hatte, Mitarbeiter der Credit Suisse müssten durch einen „kulturellen Filter“ geschickt werden. Gerber soll laut Tippinpoint mindestens einen der internen Compliance-Tests der UBS nicht absolviert haben. Das sei laut einer internen Quelle der Grund beziehungsweise Vorwand für die Trennung gewesen.
Gerber (Jahrgang 1968) begann seine Laufbahn 1989 in der Schweizerischen Volksbank, verbrachte den Großteil seiner Karriere jedoch bei der Credit Suisse. In seiner mehr als 30-jährigen Tätigkeit für die Großbank durchlief er diverse Stationen im Privat- und Firmenkundengeschäft durchlaufen.
LLB baut Deutschland-Geschäft im Private Banking auf
Die LLB baut seit Jahresbeginn ihre Deutschland-Präsenz im Private Banking auf und hat dafür Standorte in München, Frankfurt und Düsseldorf eröffnet. Operativ dürfte Müllers Nachfolger mit dem deutschen Private-Banking-Geschäft allerdings wenig zu tun haben: Gruppenweit verantwortet Martin Heutschi das Private Banking, mit Thomas Henk hat die liechtensteinische Bank auch ihren Deutschland-Chef ernannt.