Infrastruktur, Digitalisierung und Co. Top 5: Diese Investment-Chancen bieten sich nun in Indien

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Top 5: Diese Investment-Chancen bieten sich nun in Indien
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Jeremy Murden von William Blair sieht unter anderem in der Infrastruktur Indiens Chancen

Jeremy Murden von William Blair sieht unter anderem in der Infrastruktur Indiens Chancen: „Premierminister Narendra Modi hat 2019 auch eine Nationale Infrastruktur-Pipeline (NIP) ins Leben gerufen, mit Investitionen in Höhe von rund 1,8 Billionen US-Dollar von 2019 bis 2025.“ Foto: William Blair

Im November 2019 reiste ein Aktienteam von ein William Blair nach Indien, um Einblicke in das wirtschaftliche Potenzial zu gewinnen. Das Fazit: die Entwicklung zu einer organisierten Wirtschaft ist noch im Gange. Nach der Covid-Pandemie reiste das Team im Herbst 2022 erneut nach Indien, traf sich mit öffentlichen und privaten Unternehmen, Branchenexperten und Risikokapitalgebern, um das Wirtschaftswachstum zu beurteilen. Demnach hat Covid-19 zwar die kurzfristigen Entwicklungen in Indien beeinflusst, aber es zeichnen sich auch Schlüsselsektoren ab, die interessante Investitionsmöglichkeiten bieten – sehen Sie nachfolgend fünf Trends, die sich für uns ergeben:

1. Ausbau der digitalen Infrastruktur

Die digitale Infrastruktur in Indien wird durch die Verbreitung von Smartphones und die Verfügbarkeit von kostengünstigen Datendiensten vorangetrieben, was durch das indische Telekommunikationsunternehmen Reliance Jio ermöglicht wird, das seit 2016 kostengünstige Mobilfunkdienste anbietet. In den vergangenen zehn Jahren hat die indische Regierung die Schaffung des "India Stack" vorangetrieben, einer Reihe kostenloser öffentlicher digitaler Güter, die eine digitale Wirtschaft für diejenigen ermöglichen, die bisher außerhalb der formellen Wirtschaft agierten.

2. Konsumgüter

Steigende Einkommen führen in der Regel auch zu einem höheren Konsumniveau. Wohin die zusätzlichen Ausgaben fließen, hängt jedoch größtenteils vom aktuellen Einkommensniveau ab. Obwohl das Gesamteinkommen in Indien gestiegen ist, besteht nach wie vor eine große Diskrepanz: die obersten 10 Prozent der indischen Bevölkerung verdienen mehr als 50 Prozent des gesamten BIP des Landes, ein Großteil der Bevölkerung gehört im weltweiten Vergleich immer noch zu den Geringverdienern. Daher entfällt der größte Teil des zusätzlichen Konsums auf Produkte des täglichen Bedarfs. Aus diesem Grund sind die größten Übergewichtungen unseres Indien-Portfolios im indischen Konsumgütersektor.

3. Solarenergie

Solarenergie kann dazu beitragen, dass Indien weniger Öl und Erdgas importieren und weniger Kohle, Holz und andere emissionsintensive Brennstoffe verheizen muss. Indien wird sich in diesem Sektor wahrscheinlich mehr auf Projekte für Privathaushalte und kleine Gewerbebetriebe sowie auf industrielle Solarprojekte konzentrieren. Zu den Nutznießern gehören damit auch große indische Unternehmen, die ihre Größe nutzen, um in den heimischen Polysiliziumabbau, die Herstellung von Solarmodulen und die Energiespeicherung zu expandieren.

 

 

 

4. Städtische Infrastruktur

Indien investiert bereits in großem Umfang in die Modernisierung und den Ausbau seiner Infrastruktur. Für die Haushaltsjahre 2023 und 2024 ist ein Plus der Investitionen – einschließlich Energie, Straßen, Wasser, Schienenverkehr, Schifffahrt und Abwasserentsorgung – von rund 13 Prozent beziehungsweise 22 Prozent vorgesehen. Premierminister Narendra Modi hat 2019 auch eine Nationale Infrastruktur-Pipeline (NIP) ins Leben gerufen, mit Investitionen in Höhe von rund 1,8 Billionen US-Dollar von 2019 bis 2025.

5. Ländliche Gebiete und Wohnungsbau

Auch die ländliche Infrastruktur bietet gute Chancen für Unternehmen: Die Monsunzeit in Indien erfordert beispielsweise eine umfassende Wasserabdichtung, so bieten Unternehmen für wasserdichte Klebstoffe und Beschichtungen, Rohrleitungen und Beton gute Perspektiven. Da die Landwirtschaft in Indien nach wie vor eine Haupteinkommensquelle ist, stellt die Verbesserung der landwirtschaftlichen Effizienz einen weiteren starken Wachstumstrend dar. Das gilt auch für den Wohnungsbau: Das indische Programm „Wohnen für alle“ zielt darauf ab, dauerhafte, erschwingliche Wohnungen mit grundlegenden Annehmlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Zu den potenziellen Nutznießern dieser Programme gehören vor allem Anbieter von Baumaterialien.


Über den Autor

Jeremy Murden ist – mit einer kurzen Unterbrechung – seit 2007 in leitenden Positionen bei William Blair, einer unabhängigen US-Investmentbank. Weitere Stationen seiner Karriere waren Matthews Asia und Bear Sterns.

Lesen Sie hier die ausführlichen Langversion „What’s Shaping India? 5 Emerging Trends“

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