Nach Absetzung bei Ökoworld Alfred Platow bringt seine Stammaktien in Stiftung ein

Headphones
Artikel hören
Nach Absetzung bei Ökoworld
Alfred Platow bringt seine Stammaktien in Stiftung ein
Die Audioversion dieses Artikels wurde künstlich erzeugt.
Alfred Platow, Gründer von Ökoworld

Alfred Platow, Gründer von Ökoworld: „Mir ist es unendlich wichtig, dass allen wirtschaftlichen Herausforderungen zum Trotz Gewinnstreben niemals dazu führen darf, die Grundsätze der Menschlichkeit hintenanzustellen." Foto: Imago Images / Guido Schiefer

Alfred Platow hat nach seinem Ende als Vorstandschef des von ihm mitgegründeten Vermögensverwalters Ökoworld Schritte unternommen, welche die ökologisch-nachhaltige Ausrichtung der Gesellschaft sicher stellen sollen. Platow, sein Mitgründer Klaus Odenthal und weitere Inhaber von Stammaktien des Unternehmens haben angekündigt, ihre Anteile in eine Stiftung einzubringen.

„Mir ist es unendlich wichtig, dass allen wirtschaftlichen Herausforderungen zum Trotz Gewinnstreben niemals dazu führen darf, die Grundsätze der Menschlichkeit hintenanzustellen", so Platow. 

„Mit der Stiftung wollen Alfred Platow und Klaus Odenthal sicherstellen, dass die Werteorientierung des von ihnen im Jahre 1975 gegründeten Unternehmens dauerhaft erhalten bleibt", schreibt der börsennotierte Vermögensverwalter in einer Mitteilung. Ferner wollen Platow und Odenthal versuchen, alle Stammaktionäre für diesen Schritt zu gewinnen.

Ein Schritt, den der aktuelle Vorstand und der Aufsichtsrat von Ökoworld ausdrücklich mitgeht. „Wir wollen die Bedeutung von Ökoworld als führenden Anbieter nachhaltiger Anlagen in Deutschland bei privaten und institutionellen Kunden weiter ausbauen und freuen uns über die Unterstützung durch die Gründungsgesellschafter und die kommende Stammaktionärsstiftung“, unterstreicht Andrea Machost die Position des Vorstands und betont: „Differenzen in der Vergangenheit über die Unternehmensausrichtung verlieren mit dieser gemeinsamen Perspektive ihre Bedeutung.“ 

 

Laut der Mitteilung soll diese Werteorientierung in der Präambel der Satzung des Unternehmens mit folgendem Wortlaut verankert werden: „Die Ökoworld AG ist ein Dienstleistungsunternehmen der Versicherungs- und Finanzdienstbranche dessen verantwortlich handelnde Personen sich einer ganzheitlichen Denkweise verpflichtet fühlen. Ökologische und soziale Verantwortung sind wesentliche Unternehmensziele und integraler Bestandteil der auf langfristige Wertsteigerung ausgerichteten Unternehmensstrategie.“

In dem Zusammenhang dankt Aufsichtsratsvorsitzender Heinz Hockmann dem Gründer Alfred Platow, der im August 2023 als Vorstandsvorsitzender aus dem Unternehmen ausgeschieden war, ausdrücklich: „Alfred Platow gebührt als Gründer und langjährigem Vorstandsvorsitzenden uneingeschränkt Respekt und Anerkennung für sein Lebenswerk.“

Undankbare Trennung

Platow war Anfang August überraschend und „mit sofortiger Wirkung“ aufgrund von „tiefgreifenden Meinungsverschiedenheiten zwischen dem Vorstandsvorsitzenden und den weiteren Mitgliedern des Vorstands sowie zwischen dem Vorstandsvorsitzenden und dem Aufsichtsrat der Gesellschaft über die Führung der Geschäfte der Gesellschaft“ entlassen worden. Details zu den Gründen wurden damals nicht kommuniziert.

Auch in einem Gespräch äußerte sich der neue Vorstand, bestehend aus Katrin Hammerich, Andrea Machost und Torsten Müller nicht näher zu den Umständen der Trennung. Nach Darstellung der drei, sie diese zwar abrupt, aber nicht überhastet gekommen sei: „In Wirklichkeit hat der Aufsichtsrat rund zwei Jahre lang mit dem inzwischen 77-jährigen Alfred Platow über einen Generationswechsel verhandelt. Leider konnte trotz vieler Gesprächsrunden und Angebote keine Einigkeit erzielt werden“, so Müller.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen