Auch die Geld-Briefspanne verdeutlicht, wie sich Anleihe-ETFs in einem schwierigen Marktumfeld behaupten. Mit ETFs lassen sich Anleiheportfolios unabhängig von den Basiswerten handeln, sodass Anleger ihre Transaktionskosten erheblich verringern können. Die volumengewichtete durchschnittliche Geld-Briefspanne von ETFs auf Unternehmensanleihen beträgt auch an Tagen mit extremen Kursschwankungen nur wenige Basispunkte. Die Kosten für den Kauf und Verkauf eines diversifizierten Anleiheportfolios wären im Vergleich deutlich höher.
Vergleich: Handel von Anleihe-ETFs vs. direkter Anleihe-Handel
Skeptische Anleger können sich zudem durch Limit Orders vor steigenden Geld-Briefspannen schützen. Diese setzen einen Preis fest, zu dem ein Anleger ETF-Anteile zu kaufen oder verkaufen bereit ist. Dadurch schließen Limit Orders Preisrisiken aus.
Dank ihrer Vielzahl können Anleger mit Anleihe-ETFs auch in einzelne Segmente des Rentenmarktes investieren, seien es bestimmte Anlageklassen wie regionale Unternehmensanleihen oder Schuldverschreibungen aus Schwellenländern. Auch andere Risikofaktoren wie Duration oder Laufzeit lassen sich mit ETFs abbilden.
Professionelle Anleger ersetzen nach und nach aktive Fonds oder Einzeltitel durch Anleihe-ETFs. Schneller und problemloser Handel sowie Liquidität sind für Investmentprofis ausschlaggebend für ihre Wahl, gefolgt von Kosteneffizienz und Diversifikation. Die zahlreichen Anwendungsgebiete von ETFs – von kurzfristigen, taktischen Transaktionen bis zur Umsetzung einer langfristigen, strategischen Asset Allokation – verdeutlichen ihre Vielseitigkeit. Auch als Ergänzung aktiver Kernstrategien sind sie beliebt, genauso wie als Ersatz für teurere aktive Strategien.
Über die Autorin:
Chris Hofmann ist als Senior-Vertriebsspezialistin für ETFs bei Vanguard für den deutschen und österreichischen Markt tätig. Sie verfügt über rund 12 Jahre Berufserfahrung unter anderem in den Bereichen ETFs und Indexlösungen. Hofmann hat einen Abschluss in International Business Administration.