Für die behördlichen Meldungen werden die in Maschinensprache veröffentlichten Vorgaben der Behörden durch den Einsatz moderner Technologien nur noch eingelesen, sodass entsprechende Meldungen automatisch im obligatorischen XML-Format geliefert werden. Dabei muss der verantwortliche Sachbearbeiter der KVG kein XML lesen können, zur Kontrolle bekommt er parallel die Daten mit ursprünglicher Bezeichnung und in verständlichem Format angezeigt.
KVGen können das gesamte Investorenberichts- und Meldewesen neben anderen Leistungen des Middle- und Back-Offices auch an spezialisierte Dienstleister vergeben. Diese auf das KVG-Insourcing spezialisierten Anbieter halten die notwendigen Systeme und etablierten Prozesse vor, so dass die Organisation der KVG damit nicht weiter belastet wird. Im Gegenteil: Mithilfe des Insourcing-Partners kann die KVG ihr Geschäft weiter skalieren und sich auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren. Über eine verschränkte IT-Plattform behält sie jederzeit Zugriff auf die zentrale Datenbasis. Umständlicher und fehleranfälliger Datenaustausch per E-Mail und Excel-Templates gehört damit endgültig der Vergangenheit an.
Die Erfüllung der aktuellen, aufsichtsrechtlichen Vorgaben wird vom Insourcing-Partner sichergestellt. Ist dieser selbst als KVG unter dem KAGB reguliert, erleichtert dies das Auslagerungscontrolling erheblich. Wichtig ist die Unabhängigkeit des Partners von anderen Asset Managern oder Immobilieneignern, um Interessenkonflikte zu vermeiden.
Für institutionelle Investoren ist das Investorenberichtswesen einer KVG ein wesentliches Kriterium bei der Investitions- oder Kooperationsentscheidung. Für die KVG ist es ihr Schaufenster, das es zu pflegen gilt – durch eigene Ressourcen und Systeme oder mithilfe eines spezialisierten Partners.
Über den Autor:
Johannes Zahn ist Geschäftsführer von Connos, einem Unternehmen der Asset-Servicing-Abteilung der Institutional Investment Group (2IG). Er ist Experte für den Aufbau, die Organisation und die Digitalisierung von Kapitalverwaltungsgesellschaften sowie das Insourcing von KVG-Leistungen.