Verantwortlich für Privatkundenbank Vorstand Karl von Rohr verlässt die Deutsche Bank im Oktober

Wird die Deutsche Bank im Herbst verlassen: Vorstand Karl von Rohr.

Wird die Deutsche Bank im Herbst verlassen: Vorstand Karl von Rohr. Foto: Deutsche Bank (Archiv)

Karl von Rohr, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank, wird das Institut im Herbst nach mehr als 25 Jahren verlassen. Wie die Bank am Dienstag mitteilte, hat von Rohr den Aufsichtsrat über seinen Wunsch informiert, seinen Vorstandsvertrag nicht über das vorgesehene Ende am 31. Oktober 2023 hinaus zu verlängern. Hinter seiner Zukunft beim größten deutschen Geldinstitut standen bereits länger Fragezeichen.

Karl von Rohr arbeitet seit 1997 für die Deutsche Bank. 2015 wurde er Mitglied des Vorstands, zunächst mit der Verantwortung für Personal und Recht. Im Juli 2019 übernahm er als stellvertretender Vorstandsvorsitzender die Führung der Privatkundenbank und damit das Geschäft mit vermögenden Kunden sowie die Vorstandsverantwortung für die Vermögensverwaltung der Deutschen Bank, die im Wesentlichen aus der Mehrheitsbeteiligung an der Fondsgesellschaft DWS besteht. Deren Aufsichtsrat leitet von Rohr seit 2018.

Karl von Rohr legt auch Aufsichtsratsvorsitz der DWS nieder

Auch wegen dieser Rolle war von Rohr in den vergangenen Monaten in die Kritik geraten und es waren Spekulationen über seine Zukunft entbrannt. Die Greenwashing-Vorwürfe gegenüber der DWS und der verbundene Imageschaden, waren auch ihm zur Last gelegt worden. Per Ad-hoc-Mitteilung teilte die Fondsgesellschaft mit, dass von Rohr den Aufsichtsratsvorsitz niederlegen wird, wenn er am 31. Oktober aus dem Vorstand der Deutschen Bank ausscheidet. „Der DWS-Aufsichtsrat wird einen geordneten Prozess starten, um in den kommenden Monaten einen neuen Vorsitzenden für den Aufsichtsrat zu bestimmen“, heißt es weiter.

Bereits vergangenen Jahres hatte die Deutschen Bank mit Finanzchef James von Moltke einen zweiten stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt, der damit an die Seite von Karl von Rohr trat. Über dessen Nachfolge im Vorstand will die Deutsche Bank in Kürze informieren.   

 

„Als Mitglied des Vorstands hat Karl von Rohr eine wesentliche Rolle dabei gespielt, die Deutsche Bank wieder als vertrauenswürdige und profitable Institution zu etablieren“, wird Alex Wynaendts, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Bank, in einer Unternehmensmitteilung zitiert. „In den vergangenen Jahren hat er darüber hinaus die Privatkundenbank sehr erfolgreich auf Effizienz und Wachstum ausgerichtet.“

Privatkundenbank auf Wachstumskurs

Mit einem Vorsteuergewinn von 2 Milliarden Euro hatte sich das Ergebnis der Privatkundenbank in 2022 im Vergleich zum Vorjahr (355 Millionen Euro) mehr als verfünffacht. Die Internationale Privatkundenbank (IPB) – zu der auch das Wealth Management in Deutschland gehört – verzeichnete für das Gesamtjahr Erträge in Höhe von 3,8 Milliarden Euro.

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