„Handelsblatt“-Interview mit Stefan Hoops DWS-Chef äußert sich zu Greenwashing-Skandal

Stefan Hoops bei einer Veranstaltung im vergangenen Jahr

Stefan Hoops bei einer Veranstaltung im vergangenen Jahr: Seit sechs Monaten steht der Manager an der Spitze der DWS. Foto: Imago Images / ITAR-TASS

Der Vorstandschef der DWS, Stefan Hoops, hat sich in einem Interview mit der Wirtschaftszeitung „Handelsblatt“ (Paywall) zum Greenwashing-Skandal bei der Fondsgesellschaft geäußert. Die DWS stehe zu ihren Veröffentlichungen und Prospekten, so Hoops. „Aber man kann im Nachhinein schon feststellen, dass es eine Zeit lang überschwängliches Marketing bei dem Thema Nachhaltigkeit gab – übrigens nicht nur im Asset-Management, sondern über viele Branchen hinweg“, zitiert die Zeitung den DWS-Chef. Beim Thema Nachhaltigkeit sollten Unternehmen zurückhaltender auftreten.

Zur Zurückstufung von DWS-Fonds aus der bei Nachhaltigkeit strengeren Kategorie Artikel 9 auf Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung erklärte Hoops: „In dem Fall sind einfach bestehende EU-Vorschriften klarer gefasst und verschärft worden.“ Deshalb hätten viele Vermögensverwalter die Klassifizierung ihrer Fonds anpassen müssen. Solche Änderungen werde es auch in Zukunft geben, solange die Regeln noch weiterentwickelt würden.

 

Stefan Hoops hatte den Vorstandsposten bei der DWS im Juni von Asoka Wöhrmann übernommen, der die Deutsche-Bank-Tochter nach den Greenwashing-Vorwürfen verlassen hatte. Hoops war zuvor Leiter der Unternehmensbank der Deutschen Bank. Dass der neue Vorstandschef noch mehr verdienen soll als sein Vorgänger, hatte bei Aktionärsberatern für Kritik gesorgt. Auch dazu äußerte sich Hoops im Interview: „Für den Betreffenden ist es immer schwierig zu rechtfertigen, warum man eine bestimmte Summe erhält“, so der DWS-Chef gegenüber dem „Handelsblatt“.

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