Stellenabbau geplant Deutsche Bank hebt Untergrenze für Wealth Management an

Leiten seit August 2016 gemeinsam das deutsche Wealth-Management-Geschäft der Deutschen Bank: Daniel Kalczynski und Anke Sahlén

Leiten seit August 2016 gemeinsam das deutsche Wealth-Management-Geschäft der Deutschen Bank: Daniel Kalczynski und Anke Sahlén

Das Wealth Management der Deutschen Bank will sich stärker auf das Geschäft mit HNWIs und UHNWIs konzentrieren. So sollen künftig nur noch Kunden ab einer Vermögenshöhe von zwei Millionen Euro in den Genuss der exklusiven Betreuung kommen. Um Mandate, die darunter liegen, kümmert sich dann das Private Banking des Institutes. Das berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“.

Demnach betrifft die Maßnahme bis zu 15 Prozent der Wealth-Management-Kunden der Bank, bei denen das Institut einen Bedarf an standardisierten Produkten und Dienstleistungen sieht. Sie würden im Rahmen des Private Banking künftig zudem stärker über digitale Angebote bedient.

Auch für die Mitarbeiter hat die Neuausrichtung Konsequenzen: Rund 140 der insgesamt 800 Stellen im deutschen Wealth Management sollen laut Bericht entweder ins Private Banking verlagert oder abgebaut werden. Zugleich will man jedoch einige neue Mitarbeiter einstellen. Ziel ist, die verbliebene Kundschaft intensiver zu betreuen und im Geschäft mit hochvermögenden Kunden zu wachsen. Am Ende sollen auf jeden Wealth Manager im Schnitt 50 Mandate kommen, deutlich weniger als im Private Banking.

Für das geplante Wachstum will die Bank dem Bericht zufolge auch die Kontakte anderer Sparten des Hauses nutzen, etwa zu den 750 Familien in Deutschland, deren investierbares Vermögen bis zu 50 Millionen Euro oder darüber beträgt: „Zu vielen von ihnen haben wir bereits Kontakt, weil sie etwa über ihr Unternehmen schon Geschäfte mit der Deutschen Bank machen“, zitiert die „FAZ“ Daniel Kalczynski, Co-Leiter des Wealth Managements Deutschland.

Begleitet werden die Maßnahmen von weiteren Investitionen in das digitale Angebot. Bis Ende kommenden Jahres sollen noch einmal 65 Millionen in die Vermögensverwaltung fließen, nach 45 Millionen Euro im vergangenen Jahr. „Wenn wir die anspruchsvollsten Kunden der Welt bedienen wollen, geht das nicht, ohne in unsere technischen Angebote zu investieren“, sagte Fabrizio Campelli, dem das globale Wealth Management der Deutschen Bank seit Oktober 2015 untersteht, der „FAZ“.

Im Gespräch mit dem private banking magazin hatten Daniel Kalczynski und Anke Sahlén, die beiden Leiter des deutschen Wealth Managements der Deutschen Bank, viele der nun angekündigten Schritte bereits vorweggenommen.

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