Sinkende Assets under Management Bethmann-Kunden ziehen wegen Strafzinsen Vermögen ab

Eingang Bethmann-Hauptsitz im Marienforum in Frankfurt: Die Privatbank muss Mittelabflüsse vermögender Privatkunden in Höhe von 700 Millionen Euro hinnehmen. Ihnen missfiel der Strafzins auf ihre Vermögen.

Eingang Bethmann-Hauptsitz im Marienforum in Frankfurt: Die Privatbank muss Mittelabflüsse vermögender Privatkunden in Höhe von 700 Millionen Euro hinnehmen. Ihnen missfiel der Strafzins auf ihre Vermögen. Foto: Bethmann Bank

Die Bethmann Bank verzeichnet sinkende Assets under Management (AuM). Konkret haben vermögende Privatkunden zuletzt rund 700 Millionen Euro abgezogen, berichtet die „Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ)“ aus einem Gespräch mit Vorstandschef Hans Hanegraaf. Die konkrete Zahl abgewanderter Kunden nennt er nicht. Als Grund gilt laut Bericht ein Strafzins, den die Privatbank auf höhere verwaltete Kundenvermögen erhebt. Durch die Abflüsse liege Bethmanns verwaltetes Vermögen mit 34,6 Milliarden Euro zur Jahreshälfte 2020 unter dem Jahresendwert von 2019 (38,4 Milliarden Euro).

Bethmann berechnet Privatkunden mit hohen Geldbeständen laut Bericht einen Zins von minus 0,25 Prozent, was der Hälfte des negativen Einlagenzinses der EZB entspricht. „Wir teilen uns die Belastung mit unseren Kunden“, sagt Bankchef Hanegraaf gegenüber der „FAZ“. Ein Großteil der Kunden habe die Bank davon überzeugen können, ihre Cash-Bestände in Wertpapieren anzulegen und in die Vermögensverwaltung zu wechseln. Dadurch stieg dem Bericht zufolge das Kundenvermögen in diesem Segment im ersten Halbjahr 2020 um 5 Prozent.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen