Risikomanagement in mittelständischen Unternehmen Mit dem Value at Risk für die nächste Finanzkrise wappnen

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Welche Auswirkungen haben zukünftige Finanzmarkteinbrüche?

Ein wichtiges potentielles Risiko sind die Verluste durch wirtschaftliche Einbrüche. Der als Beispiel dienende Krisenfall ist die Finanzkrise 2008 und die Frage nach den Auswirkungen zukünftiger Finanzmarkteinbrüche auf die Erträge und die Risikotragfähigkeit der Unternehmung. Beziffert werden kann dieser Realitätsfall der Finanzkrise 2008 in Prozent bei Finanzinstrumenten:

Kapitalmarktkrise 2008 (entspircht 31.12.07 – 31.03.09):

  • Dax:                      -49,37 Prozent (Aktien)
  • REXP:                    12,64 Prozent (Renten)
  • CORTOPP:               7,11 Prozent (Unternehmensanleihen)

Bei Unternehmungen materieller Vermögenswerte gilt dies jedoch erst einmal nicht. Hier kommt es als erstes darauf an, die verschiedenen Gattungen und Sparten eines solchen Unternehmens zu bestimmen. Die monetäre Entwicklung dient dann als Ersatz.

Damit lassen sich statistische Größen und Sensitivitäten zu Finanzmarktindizes (Dax und weitere) herstellen. Anhand dieser Sensitivität kann dann die Auswirkung auf die Gattung und Sparte des Unternehmens in Eurro beziffert und der Value-at-Risk ermittelt werden.

Für die Risikosteuerung im Unternehmen im Krisenfall der Finanzkrise 2008 bedeutet dieses beispielhaft, dass ein operatives Risiko mit einem VaR von 55.485 Euro und ein strategisches Risiko mit einem VaR von 42.347 Euro besteht. Ihm steht zur Risikodeckung ein Risikotagfähigkeitskapital von 70.500 Euro zur Verfügung. Die Risiken einzeln betrachtet sind mit Risikokapital bedeckt. In der Summe jedoch nicht.

Der Value-at-Risk-Wert beantwortet somit folgende Frage: Wie hoch wird bei der vorgegebenen Wahrscheinlichkeit der maximale Verlust der Risikoposition in der vorgegebenen Zeit sein, wenn Schwankungsbreiten (Volatilitäten) zugrunde gelegt werden, die innerhalb des Zeitraumes (Krisenfall) beobachtbar waren.