Risikomanagement in mittelständischen Unternehmen Mit dem Value at Risk für die nächste Finanzkrise wappnen

Michael Schnoor verantwortet bei Quants-Risikomanagement und bei VMP Advisory in Itzehoe die Bewertung von Risiken für mittelständische Unternehmen.

Michael Schnoor verantwortet bei Quants-Risikomanagement und bei VMP Advisory in Itzehoe die Bewertung von Risiken für mittelständische Unternehmen. Foto: VMP Advisory

Jedes Unternehmen benötigt ein Risikomanagement – notwendige Bedingungen der ISO 9001 (EN 9100) und gemäß Paragraph 91 (2) des Aktiengesetzes. Im Rahmen des Risikomanagements werden Einzelrisiken umfassend und in ihrem Zusammenwirken abgebildet und bewertet. Methodisch ist es wichtig, eine Eingruppierung der möglichen Risiken vorzunehmen.

Hier bietet es sich an, eine Risikolandkarte des Unternehmens zu erstellen und nach Risikogruppen zu gruppieren (unter anderen strategische Risiken), Risikoarten (etwa Umweltveränderung) und ob und wie das Risiko gemessen werden kann (zum Beispiel quantitativ). Ebenso geht es um Risikoüberwachung und darum, geeignete Maßnahmen zur Risikohandhabung festzulegen. Dieser Risikomanagementprozess lässt sich wie folgt abbilden:

Der Nutzen für Unternehmen beim Anwenden einer Risikoanalyse ist, dass der systematische Umgang mit Risiken bewusster wird und die sich daraus ergebenen Chancen optimal verwirklicht werden können. Eine daraus abgeleitete Verbesserung der Risikotragfähigkeit ist für die Unternehmung essenziell.

Der Krisenfall

Die Krisen in der Vergangenheit haben gezeigt, wie wichtig es ist, mögliche Risiken – die das Unternehmen gefährden – zu ermitteln und zu analysieren. Dabei geht es darum, die Risikotragfähigkeit zu berechnen und die Ausfall- oder Bankrott-Wahrscheinlichkeit zu ermitteln, insbesondere bei Unternehmen mit sogenannten Real Assets. Dieses wird mit dem Value-at-Risk (VAR) aufgezeigt.

Der VaR ist dabei die potentielle negative Veränderung – also asymmetrisch – des Wertes einer Gewinn- und Verlustposition aufgrund von Marktbewegungen, die für einen festgelegten Zeitraum mit einer Wahrscheinlichkeit geschätzt wird. Dafür wird eine Schätzung der Volatilitäten mittels statistischer Verfahren auf der Basis historischer Daten benötigt, die für die Zukunft Gültigkeit erlangt.

Alle aus der Gewinn- und Verlustrechnung oder Betriebswirtschaftlichen Auswertung (BWA) entstehenden Unternehmensrisiken werden dabei einheitlich nach dem Value-at-Risk-Ansatz gemessen. Für die Risikoanalyse im Unternehmen bedeutet dies, dass der maximal anfallende Verlust nicht größer sein wird, als der in Euro gemessene VaR. Es ist jedoch nicht der maximal anfallende Verlust, sondern das Risikokapital, das für die Risikodeckung zur Verfügung stehen muss.