Private Banking und Vermögensverwaltung Julius-Bär-Chef verdeutlicht seine Wachstumspläne in Deutschland

Bernhard Hodler leitet seit November 2017 die Schweizer Privatbank Julius Bär.

Bernhard Hodler leitet seit November 2017 die Schweizer Privatbank Julius Bär. Foto: Julius Bär

„Wir setzen auf das Private Banking und die Vermögensverwaltung“, benennt Bernhard Hodler im Gespräch mit dem „Handelsblatt“ (bezahlpflichtig) den Fokus von Julius Bär. Ende November 2017 rückte Hodler als neuer Vorstandschef und Nachfolger von Boris Collardi an die Spitze der Schweizer Privatbank. Nun äußerte sich der neue Chef zu seinem Kurs, der unter anderem vorsieht, mehr in Kernmärkte wie Deutschland, Brasilien oder Asien zu investieren.

Hodler sieht in Deutschland als weltweit drittgrößten Markt für die Vermögensverwaltung großes Potenzial. Daher wolle man das Engagement hierzulande weiter ausbauen. Dabei müsse Julius Bär vor Ort mit den lokalen Banken konkurrieren, so Hodler gegenüber der Zeitung. Doch das sei nicht in 100 Märkten auf einmal möglich.

Laut Hodler kann man aber nicht in jedem Land alle Produkte anbieten. Das werde allein schon wegen der Regulierung zunehmend schwieriger. Vielleicht habe die Privatbank in manchen Regionen etwas zu viel versucht, so seine Aussage.

Abseits der Kernmärkte wolle man standardisierte Produkte anbieten, sprich nur die Vermögensverwaltung, und keine Kreditvergabe. Als radikalen Strategiewechsel will er das nicht verstanden wissen. Das Institut befinde sich genau an dem Punkt, an dem man sein will. „Im Asset-Management könnten wir vielleicht schneller wachsen, aber genauso schnell könnten wir die neuen Kunden auch wieder verlieren“, so Hodler.

Hodler setz auf organisches Wachstum

Daher werde das Institut nicht ins Asset-Management expandieren, „auch weil wir gar nicht erst den Verdacht aufkommen lassen wollen, dass wir unseren Kunden nur unsere eigenen Fondsprodukte ins Depot legen wollen“, sagt Hodler dem „Handelsblatt“. Unter Vorgänger Collardi lag ein Fokus auf schnellem Wachstum.  Unter dem neuen Chef soll ein anderes Tempo gefahren werden, künftig wolle man nicht mehr als 80 neue Berater pro Jahr einstellen, heißt es.

„Wir wollen auch stärker auf das organische Wachstum setzen, zum Beispiel dadurch, dass unsere Kunden uns weiterempfehlen oder dass sie uns einen größeren Anteil ihres Vermögens zur Betreuung anvertrauen, erklärt Hodler im Gespräch mit der Zeitung. Dennoch sollen mögliche Zukäufe nicht komplett vom Tisch sein. Der neue Chef fordert ein selektives Vorgehen: Stimme bei einer Gelegenheit Preis und Qualität, greife Julius Bär zu.

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