International gesehen habe vor allem die Ölindustrie zu den neuen Rekordwerten beigetragen. Die hohen Ölpreise hätten die Cashflows der Unternehmen ansteigen lassen, so dass Ölproduzenten ihre Anteilseigner mit besonders großzügigen Dividenden bedenken konnten: Sie trugen zu immerhin zwei Fünfteln zum gesamten internationalen Dividendenwachstum im zweiten Quartal bei – was vor allem Produzenten aus Brasilien und Kolumbien zu verdanken sei. Weitere zwei Fünftel des Anstiegs gingen auf Banken und andere Finanzwerte zurück.
In die umgekehrte Richtung entwickelten sich Technologie- und Telekommunikationswerte: Diese schütteten teils geringere Sonderdividenden aus, beim Telekom-Anbieter AT&T gab es sogar eine deutliche Kürzung.
Für das gesamte Jahr 2022 dürften die weltweiten Unternehmensausschüttungen insgesamt 1,56 Billionen US-Dollar betragen, schätzen die Experten von Janus Henderson. Im Vorjahr waren es 1,54 Billionen US-Dollar.
Und auch auf lange Sicht bleibt man positiv gestimmt. „Nichts deutet darauf hin, dass die weltweiten Dividenden langfristig nicht die gewohnte jährliche Wachstumsrate von 5 bis 6 Prozent halten können“, meint Janus-Henderson-Profi Ben Lofthouse. Für 2023 geht der Leiter globale zwar von einem zunächst geringeren Dividendenzuwachs als 2022 aus. Die Einflüsse von Konjunkturzyklen und schwankenden Wechselkursen glichen sich aber auf lange Sicht erfahrungsgemäß aus. Die Corona-Pandemie habe bereits jetzt keinen Einfluss mehr auf die weltweiten Dividendenzahlungen.
Der Janus Henderson Global Dividend Index (JHGDI) ist eine langfristige Studie zu globalen Dividendentrends. Er misst die Fortschritte von Unternehmen weltweit, den Anlegern auf ihr Kapital einen laufenden Ertrag zu zahlen. Das Jahr 2009 – Indexwert 100 – dient als Basisjahr. Der Index wird auf US-Dollar-Basis berechnet.