„Der Vogel ist befreit“ Musk kauft Twitter und entlässt Top-Manager

Elon Musk ist jetzt „Chief Twit“. Die Übernahme erfolgte kurz vor Ablauf der gerichtlichen Frist.

Elon Musk ist jetzt „Chief Twit“. Die Übernahme erfolgte kurz vor Ablauf der gerichtlichen Frist. Foto: Imago / Zuma Wire

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Der reichste Mensch der Welt hat Twitter übernommen „Der Vogel ist befreit“, twitterte Elon Musk vor wenigen Stunden. Nach US-Medienberichten lag der Kaufpreis bei 44 Milliarden US-Dollar.

Nach einem monatelang Hin-und-Her um die Übernahme, wäre heute die gerichtlich festgelegte Frist abgelaufen, bis zu welcher der Deal abgeschlossen sein musste, um einen Gerichtsprozess zu verhindern.

Musk hatte bereits im April angekündigt, Twitter zu übernehmen. Im Juli zog er sein Angebot zurück, die Plattform habe ihn über die Zahl der Bots sowie Spam- und Fake-Konten getäuscht. Daraufhin zog Twitter vor Gericht, um Musk zur Übernahme zu zwingen. Anfang Oktober kündigte Musk an, Twitter doch kaufen zu wollen. Der schon geplante Gerichtsprozess wurde daraufhin aufgeschoben.

Folgt eine große Entlassungswelle?

Laut übereinstimmender Medienberichte, hat Musk bereits mehrere Topmanager entlassen, darunter den bisherigen Twitter-Vorstand Parag Agrawal, Finanzvorstand Ned Segal und die Chefjuristin Vijaya Gadde. Informationen, wonach Musk drei Viertel aller Twitter-Mitarbeiter entlassen wolle, soll er diese Woche jedoch zurückgewiesen haben.

Berichten von Bloomberg zufolge, will Musk Twitter zunächst selbst vorstehen. Das dürfte keine leichte Aufgabe werden, nachdem er das Unternehmen und seine Führung monatelang öffentlich kritisiert hat. Zudem kündigte er große Veränderungen an, wie den Umbau Twitters zu einer Multi-Funktions-App. Langfristig könnte Musk den Posten abgeben, schon um mehr Zeit für seine anderen Unternehmen, darunter Tesla, zu haben.

Die Reaktionen der Twitter-Nutzer auf die Übernahme sind geteilt. Musk hatte sich selbst als Verfechter der Meinungsfreiheit inszeniert und in diesem Kontext auch die Twitter-Sperre von Ex-US-Präsident Donald Trump kritisiert. Viele Nutzer befürchten daher, dass sich Lügen, Hass und Hetze nun ohne Konsequenzen auf der Plattform verbreiten werden. Erste Nutzer sendeten schon Abschieds-Tweets, andere kündigten an, sich eine neue Präsenz auf Mastodon aufbauen zu wollen.

Musks offener Brief

Musk versucht, diesem Eindruck entgegen zu wirken. So veröffentlichte er einen offenen Brief auf der Plattform. „Es wurde viel darüber spekuliert, warum ich Twitter gekauft habe und was ich über Werbung denke. Das meiste davon war falsch“, schreibt er in der Einleitung. „Für die Zukunft unserer Zivilisation ist es wichtig, einen gemeinsamen digitalen Marktplatz zu haben, auf dem eine Vielfalt an Meinungen gewaltfrei ausgetauscht werden kann.“

Aktuell bestehe die Gefahr, dass sich soziale Medien in links- und rechtsextreme Echokammern teilen würden, die zu noch mehr Hass und einer Spaltung der Gesellschaft führen würden. Twitter werde keine Plattform, auf der alles ohne Konsequenzen gesagt werden dürfte. Im Gegenteil müsse sie „warm und einladend für alle“ sein.

 

 

Seine Botschaft an Werbekunden ist, dass die Werbung auf die Twitter-Nutzer zugeschnitten sein müsse. Anzeigen ohne Relevanz seien Spam, zugeschnittene Anzeigen könnten sogar Inhalt sein. „Twitter strebt an, die am meisten geschätzte Werbeplattform der Welt zu werden, die Ihre Marke stärkt und Ihr Unternehmen wachsen lässt. [...] Lasst uns gemeinsam etwas Außerordentliches aufbauen.“ 

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