Studie von Lupus Alpha Liquid Alternatives im ersten Halbjahr besser als Aktien, Anleihen und Hedgefonds

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Institutionelle Investoren üben stärkere Zurückhaltung

Der Anteil institutioneller Anteilsklassen ist zum zweiten Mal in Folge auf jetzt 41,7 Prozent zurückgegangen. Auch ihr Volumen ist um minus 7,7 Prozent auf knapp 107 Milliarden Euro gesunken und verliert damit im dritten Jahr in Folge seit dem Höchststand 2019. Dieser Rückgang ist deutlich stärker als in der gesamten Assetklasse (minus 0,8 Prozent). Offenbar haben institutionelle Anleger verhältnismäßig stark den Anteil ihrer Liquid-Alternatives-Investments reduziert.

Als Grund für die Abflüsse sehen die Autoren unter anderem Liquiditätsanforderungen institutioneller Investoren in fallenden Märkten. Aus psychologischer Sicht sei es einfacher, Assets zu veräußern, bei denen Verluste gering sind. Das traf vor allem alternative Investmentstrategien.

© Lupus Alpha 2022

Als einzige der Assetklassen können Liquid Alternatives verglichen mit Aktien, Renten und unregulierte Hedgefonds über zwölf Monate einen positiven Gewinn ausweisen. Und auch über drei und fünf Jahre hat sich das Bild für Liquid Alternatives im relativen Vergleich aufgehellt, mit einem klaren Renditevorsprung vor Anleihen. Sollten im weiteren Jahresverlauf zusätzliche Verluste zu Buche schlagen, könnten sich die längerfristige Performances weiter zugunsten von Liquid Alternatives verschieben.

© Lupus Alpha 2022

Analyse auf Strategie-Ebene: Asymmetrische Ansätze im Vorteil

Nur wenige Strategien konnten im ersten Halbjahr 2022 im Schnitt positive Renditen erzielen, nämlich Multi Strategies, Managed Futures, Equity Market Neutral, Relative Value und Dedicated Short – mit Ausnahme der Dedicated Short Strategien keine rein direktionalen Strategien, also solche, die weniger von der Marktrichtung abhängig sind

„Im Umfeld fallender Aktien- und Rentenmärkte sind Strategien mit asymmetrischem Risiko-Rendite-Profil und Verlustbegrenzung im Vorteil“, erklärt Ralf Lochmüller, geschäftsführender Gesellschafter von Lupus Alpha, das Ergebnis der Studie. „Wichtig ist aber, dass diese Strategien so aufgesetzt sind, dass Investoren auch nach aufgetretenen Verlusten wieder an einer Markterholung partizipieren können.“

Die folgende Grafik trägt die Halbjahres-Performance der Strategien im Segment nebeneinander ab. Die Mittelwerte sind jeweils mit einem blauen Quadrat gekennzeichnet. Auf Fünf-Jahres-Sicht liegen die im laufenden Kalenderjahr mit plus 19,1 Prozent starken Alternative Dedicated Short Strategien deutlich hinter sämtlichen anderen Ansätzen zurück.

Ergebnis der Absolute-Return-Studie von Lupus Alpha
© Lupus Alpha 2022

Insgesamt erreichten im ersten Halbjahr 24 Prozent der Fonds eine positive Sharpe Ratio und haben damit ihr Produktversprechen erfüllt. Auch hier tun sich verlustbegrenzende Strategien mit asymmetrischem Risikoprofil hervor. Wenn Fonds gut waren, dann häufig sogar sehr gut: 14,4 Prozent gelang es, eine Sharpe Ratio von über 1 zu erzielen. Über einen Fünf-Jahres-Zeitraum konnte mehr als die Hälfte der Fonds ihr Produktversprechen einer positiven Sharpe Ratio einlösen.

Über den Studienautor:
Lupus Alpha bietet als eigentümergeführte, unabhängige Asset-Management-Gesellschaft bietet Lupus alpha seit mehr als 20 Jahren Investmentlösungen an. Das Unternehmen verwaltet ein Volumen von knapp 14 Milliarden Euro für institutionelle Anleger und Wholesale-Investoren.

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