Neue Agrarwirtschaft Smart-Farming-Indexzertifikat: Die schlausten Bauern ernten die dicksten Kartoffeln

Beleuchtete Gemüsepflanzen in Indonesien

Beleuchtete Gemüsepflanzen in Indonesien: Der Trend Smart Farming in der Landwirtschaft ist unaufhaltsam, weil überlebenswichtig für eine stetig wachsende Weltbevölkerung. Foto: Imago Images / ZUMA Wire

Vontobel hat ein Indexzertifikat (VA8HXD) ohne Laufzeitbegrenzung auf den Smart Farming & FoodTech Index aufgelegt. Damit können Anleger vom Smart-Farming-Trend profitieren. Derzeit setzt sich der Index vor allem aus Aktien aus den USA und den Niederlanden zusammen. Die zehn Top-Bestandsaktien sind: Deere & Co., FMC, Zoetis, Trimble Navigation, Corteva, Archer-Daniels-Midland, Signify, Salmar ASA, Kerry Group, Koninklijke DSM. Die Indexgebühr beträgt pro Jahr 1,25 Prozent.

Smart Farming – die neue Landwirtschaft

Smart Farming will durch den Einsatz von innovativen Technologien und ressourcenschonenden Methoden die Nahrungsmittelversorgung in den kommenden Jahren klima- und umweltschonend umgestalten, um die Ernteerträge letztlich um zwei Drittel zu steigern. Smart Farming ist vielfältig: Drohnen, die Anbauflächen vermessen und Pflanzenschutzmittel versprühen, autonome Traktoren, welche Äcker pflügen.

Dabei ist Precision Farming, das Sammeln und Auswerten von Informationen wesentliche Voraussetzung für die neue Landwirtschaft. Durch die Verwendung von Sensoren oder GPS-Diensten werden Daten über Nutztiere, Felder oder auch Umwelteinflüsse gesammelt. Arbeitsabläufe können optimiert, Zeit gespart und Ressourcen schonender eingesetzt werden. Außerdem wird die Überdüngung und ein Auslaugen der Böden vermieden.

Neue und bessere Methoden in der Landwirtschaft sind dringend gefordert: Im Jahr 2019 litten rund 690 Millionen Menschen unter chronischem Hunger und 135 Millionen unter einer akuten Ernährungskrise. 2020 dürfte die Zahl noch düsterer aussehen, denn die Pandemie hat die Nahrungsmittelknappheit weiter verschärft. Die Zahlen dürften sich, in Kombination mit stetig wachsenden Bevölkerungszahlen, noch verschlechtert haben.

Experten-Schätzungen gehen davon aus, dass die globale Lebensmittelproduktion um rund 70 Prozent ausgeweitet werden müsste, damit genügend Nahrung für alle vorhanden wären. Die Menschheit steht vor gewaltigen Herausforderungen, diesen Problemen mit einer effizienteren Lebensmittelproduktion zu begegnen.

Neben der Produktivität muss in Zukunft auch die Bodennutzung verbessert werden, da die Anbauflächen nicht mehr erweitert werden können und durch den Klimawandel sowie die demografische Entwicklung sogar abnehmen. Hinzu kommen fortschreitender Arbeitskräftemangel, ein zunehmender Preisdruck und eine härtere Konkurrenz.

Vertical Farming – Landwirtschaft im urbanen Raum

Ein Beispiel für Smart Farming ist die vertikale Landwirtschaft. Damit ist der Anbau von Nahrungsmitteln in urbanen Gebieten in Gebäuden in Regalen gemeint. Der Vorteil: Es wird nur ein Bruchteil der Anbaufläche benötigt wie bei herkömmlicher Landwirtschaft. Insgesamt wird weniger Fläche, weniger Boden und weniger Wasser verbraucht.

Das alles sind große Pluspunkte gegenüber der traditionellen Landwirtschaft. Zudem sind beim Vertical Farming in Städten die Transportwege kurz. Der Nachteil: Diese Form der Landwirtschaft kann energieintensiv sein.

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