Ermittlungen wegen Insider-Informationen Razzia bei Berenberg-Chef Hendrik Riehmer

Hendrik Riehmer: Ermittler haben die Villa des Berenberg-Co-Chefs durchsucht.

Hendrik Riehmer: Ermittler haben die Villa des Berenberg-Co-Chefs durchsucht.

Ermittler des Landeskriminalamtes und der Bafin haben die Villa von Berenberg-Co-Chef Hendrik Riehmer durchsucht. Zeitgleich filzten die Beamten das Haus des Hamburger Immobilienunternehmers Daniel C. Das berichtet das „Hamburger Abendblatt“. Der Verdacht gegen Riehmer, eine Person aus seinem privaten Umfeld und den Immobilienentwickler: Verstoß gegen das Wertpapierhandelsgesetz.

Konkret geht es demnach um Insider-Informationen beim Verkauf von Aktien der Hamburger Reederei Hapag-Lloyd durch den Reisekonzern TUI im Sommer 2017. So sollen zwei der Beteiligten aufgrund der Informationen große Wertsteigerungen mit Hapag-Lloyd-Aktien erzielt haben. Die Ermittler der Abteilung Wirtschaftskriminalität im Landeskriminalamt und die Staatsanwaltschaft verdächtigen Riehmer, die ihm nahestehende Person sowie den Immobilienunternehmer von dem bevorstehenden Aktiengeschäft, bei dem die TUI ihren gesamten Bestand an Hapag-Lloyd-Papieren zu einem garantierten Mindestpreis verkaufen würde, bereits Anfang 2017 unterrichtet haben.

Die beiden Personen sollen sich daraufhin mit Hapag-Lloyd-Aktien eingedeckt haben, deren Börsenkurs nach der offiziellen Bekanntgabe des geplanten Verkaufes Mitte 2017 um fast 10 Prozent zulegte. Obwohl sich die Ermittlungen ausdrücklich nicht gegen die Berenberg Bank selbst richten, wurden auch dort Geschäftsräume durchsucht. Die Privatbank war als Dienstleister in den Aktienverkauf eingebunden.

Bei den Durchsuchungen wurde neben Unterlagen und Datenträgern auch Geld sichergestellt. Im Rahmen der Vermögensabschöpfung erwirkten die Ermittler sogenannte Arrestbeschlüsse. Auf diese Weise sollen 20 Millionen Euro von den Konten des Immobilienunternehmens und mehr als eine Million Euro auf den Konten der Person aus Riehmers Umfeld beschlagnahmt worden sein.

Die Bank bestätigte gegenüber der Zeitung den Verdacht auf Insider-Handel, man kooperiere vollumfänglich mit den Behörden und gehe fest davon aus, dass sich dieser Verdacht nicht bestätigen werde. Weder Riehmer noch Daniel C. wollten sich gegenüber dem Abendblatt äußern.

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