Deutsche Institutionelle als Kunden Deutsche Börse übernimmt Anbieter für Investment-Management-Software

Die Deutsche Börse plant einen Milliardenzukauf von Simcorp

Die Deutsche Börse plant einen Milliardenzukauf von Simcorp: Auch einige deutsche institutionelle Investoren zählen zu Simcorps Kunden. Foto: IMAGO / snowfieldphotography

Die Deutsche Börse will nun offiziell Simcorp übernehmen. Das Frankfurter Unternehmen unterbreitete ein freiwilliges Kaufangebot für alle Simcorp-Aktien. Der Preis pro Aktie lag 38,9 Prozent höher als der Schlusskurs vom 26. April – was dem Deal einen Gesamtgegenwert von knapp 4 Milliarden Euro verleiht. Die Führungsebene von Simcorp beschloss, den eigenen Aktionären zu empfehlen, das Übernahmeangebot anzunehmen.

Investoren wie Soka-Bau oder die Meag zählen zu den Kunden von Simcorp

Der Zukauf wäre der größte in der Historie des Handelsplatzes. Ob die Übernahme wirklich zustandekommt, ist derweil nicht klar: Die bestehenden Simcorp-Aktionäre müssen mindestens die Hälfte des von ihnen gehaltenen Aktienkapitals an die Deutsche Börse verkaufen, damit der Deal abgeschlossen werden kann. Auch die verantwortlichen Behörden müssen dem Verkauf dann noch zustimmen. Gültig ist das Angebot bis 23:59 Uhr am 13. Juli.

Simcorp ist ein Anbieter für Investment-Management-Software. Zu den Kunden zählen neben Asset Managern auch Versicherungs- und Pensionsfonds, Wealth-Management-Anbieter, Zentralbanken sowie Staatsfonds und Treasury-Investoren. In Deutschland bekannte Simcorp-Klienten sind etwa die Deutsche Bank, die Meag, die Nürnberger Versicherung, Soka-Bau,E dmond de Rothschild oder der Staatsfonds des Emirats Abu-Dhabi namens Adia. Das Unternehmen wurde 1971 in Kopenhagen gegründet und beschäftigt mittlerweile über 2.300 Mitarbeitende an 25 Standorten weltweit. 

 

Mit dem Kauf will die Deutsche Börse nach eigener Aussage das Daten-&-Analytik-Segments weiterentwickeln. So sollen unter anderem die Dienste Quontigo und ISS in einem Joint Venture zusammengefasst werden, dessen einziger Minderheitsgesellschafter der Private-Equity-Investor General Atlantic ist. Aus beiden Unternehmen soll so ein Datenanbieter entstehen, für den auch ein Börsengang in Erwägung gezogen wird – und bei dem auch Investment-Management-Software nach dem Simcorp-Zukauf eine Rolle spielen soll.

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