All-in-Fee von 1,0 Prozent Stadtsparkasse Düsseldorf startet digitale Vermögensverwaltung

Robin Nehring ist bei der Stadtsparkasse Düsseldorf Projektleiter von Fyndus.

Robin Nehring ist bei der Stadtsparkasse Düsseldorf Projektleiter von Fyndus. Foto: Stadtsparkasse Düsseldorf

Die Stadtsparkasse Düsseldorf hat ab sofort eine eigene digitale Vermögensverwaltung im Angebot: Bei dem Produkt mit Namen Fyndus können Kunden ab einer Mindestanlagesumme von 5.000 Euro anlegen, hinzu kommt die Möglichkeit, Sparpläne ab 25 Euro abzuschließen. Die All-in-Fee von Fyndus liegt bei 1,0 Prozent pro Jahr plus 0,2 Prozent für einen optional wählbaren Anlageschutz. Projektleiter des neuen Angebots ist Robin Nehring, Innovationsmanager der Stadtsparkasse. „Mit Fyndus ermöglichen wir persönliche, digitale Beratung für unsere Kunden", so Nehring zum private banking magazin.

Spielerisches Onboarding

Im ersten Schritt ermittelt dabei ein Anlageassistent die Anlegermentalität des Kunden. Das Onboarding erleichtern soll ein spielerischer, sogenannter Gamification-Ansatz, der den den Kunden durch die unterschiedlichen Fragen entsprechend den WpHG-Vorgaben führt. Im Anschluss erhält der Kunde einen Vorschlag, welches Portfolio am besten zu ihm passt. Dabei handelt es sich um fünf weltweit diversifizierte Portfolios mit einer ETF-Quote von bis zu 100 Prozent. Darüber hinaus kann der Kunde sein Portfolio individualisieren und aus drei von fünf aktuellen Investmenttrends wie beispielsweise Industrie 4.0 und Nachhaltigkeit auswählen.

Die App der Vermögensverwaltung soll Anfang 2019 kommen. Stadtsparkasse Düsseldorf

Nutzer können darüber hinaus optional den Anlageschutz in Anspruch nehmen. Dieser soll in Zeiten starker Marktschwankungen das Portfolio vor zu großen Verlusten schützen. Dazu wird der Wert des Portfolios täglich individuell beobachtet und im Falle einer negativen Entwicklung in einen sicherheitsorientierteren geldmarktnahen Fonds umgeschichtet. Je nach Portfolio sollen gewisse Verlustgrenzen in der Regel nicht überschritten werden.

Das sogenannte Sicherungsniveau des Portfolios ergibt sich dabei aus dessen Wert abzüglich der entsprechenden Verlustgrenze. Beträgt der Wert Ihres des Portfolios beispielsweise 2.000 Euro und der Kunde hat das Portfolio Select 50 mit Anlageschutz gewählt, liegt das Sicherungsniveau 10 Prozent unter dem Portfoliowert - also bei 1.800 Euro. Der Anlageschutz kann jederzeit ab- und wieder eingeschaltet werden und wird taggenau abgerechnet.

Technische Umsetzung mit Bevestor

Technisch umgesetzt hat die Stadtsparkasse Fyndus in Zusammenarbeit mit Bevestor, einer 100-prozentigen Tochter der Deka Bank. Im Unterschied zu Bevestor, bei dem sich die Deka Bank um die Vermögensverwaltung kümmert, übernimmt dies bei Fyndus die Stadtsparkasse selbst. Die Zusammenstellung der Portfolios erfolgt durch den Resampling-Ansatz nach Michaud.

Dabei werden unterschiedliche Verteilungen betrachtet und mehrere hundert Kapitalmarktszenarien durchgespielt. Dadurch können viele verschiedene mögliche zukünftige Entwicklungen der Finanzmärkte betrachtet werden und für unterschiedliche Anlegertypen passende Kombinationen ermittelt werden. Diese Methode eignet sich im Vergleich zu anderen Ansätzen, etwa dem Ansatz nach Markowitz, besser bei unsicherer zukünftiger Entwicklung der Finanzmärkte und soll gut diversifizierte Portfolios ermöglichen.

Persönlicher Kontakt zum Berater möglich

Weil einer Umfrage zufolge zwei Drittel der Sparkassenkunden Wert darauf legen, auch digitale Anlageentscheidungen mit ihrem Berater persönlich zu besprechen, ist der Abschluss von Fyndus nicht nur rein online mittels Videolegitimation möglich. Die Kunden haben auch die Möglichkeit, dies in der Filiale zu tun und somit auch gemeinsam mit einem Berater durch die Klickstrecke zu gehen.

Kunden, die dem Thema skeptisch gegenüber stehen, können auf www.fyndus.de ein kostenloses Musterportfolio anlegen und beobachten, ohne dabei echtes Geld investieren zu müssen. Ausgesprochen wird Fyndus übrigens wie „Findus“, die Katze aus der beliebten Kinderbuchserie „Petterson und Findus“.

 

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