Herr Van den Eynde, warum sollten Anleger dem Sektor der Krebsforschung und -therapie mehr Aufmerksamkeit schenken?
Rudi Van den Eynde: Krebs ist altersbedingt. Die Weltbevölkerung altert, die Zahl der Patienten nimmt zu. Nach wie vor ist Krebs die weltweit zweithäufigste Todesursache – der Bedarf an besseren Therapien ist nach wie vor groß. Doch es werden immer mehr Innovationen entwickelt: Sowohl in Bezug auf die Diagnose, als auch bei der Bestrahlung und bei den Medikamenten. Die auf den Markt gebrachten Produkte kommen wegen der Überalterung der Weltbevölkerung in steigendem Maß zum Einsatz.
Wo sehen Sie die Treiber für immer mehr Innovationen?
Van den Eynde: Krebszellen können sich ändern, sie passen sich an und werden resistent, wenn man versucht, sie zu töten. Also muss mit neuen Wirkungsmechanismen eingegriffen werden, um Erfolg zu haben. Heute müssen oft eine ganze Reihe von Maßnahmen eingeleitet werden, um den Krebs zu besiegen. Bei den meisten Krebsarten ist die Medizin in der Lage, diesen zu überwinden bzw. das Leben des Patienten erheblich zu verlängern.
Es gibt hier große Fortschritte: Beim Kampf gegen ganz spezifische Mutationen, die den Krebszellen helfen sich zu vermehren und damit zu überleben, ist die Forschung ein ganzes Stück weitergekommen.
Der Fonds Candriam Equities L Oncology Impact setzt hier an?
Van den Eynde: Der Teilfonds des SICAV Candriam Equities L investiert in börsennotierte Unternehmen, die Produkte und Therapien zur Behandlung von Krebs entwickeln und vertreiben. Das Anlageuniversum setzt sich aus Unternehmen zusammen, die Diagnose, Bestimmung und Behandlung von Krebserkrankungen eindeutig verbessern. Dazu zählen Unternehmen mit Innovationen in den Bereichen Chirurgie, Strahlentherapie und Medikamenten.
Wie finden Sie Unternehmen, die für den Fonds in Frage kommen?
Van den Eynde: Als Health Care-Investoren kennen wir den Markt in seiner ganzen Breite. Für den Candriam Equities L Oncology Impact sehen wir uns alle Unternehmen, die in der Krebsforschung und -therapie Relevanz haben, ganz genau an. Doch obwohl wir das spezielle Anlageuniversum kennen, ziehen wir zusätzlich Datendienstleister heran. Man kann ein neues Medikament entdecken und auf daraus resultierende Erfolge in der Therapie von Krebs verweisen. Doch ist ein gutes Medikament gut genug? Oft gibt es 30 andere Medikamentenanbieter, die ebenfalls Krebstherapien anbieten oder entwickeln. Spezialisierte Informationsdienstleister helfen uns hier, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Die meisten Medikamente in den Phasen 1 und 2, also in den klinischen Versuchen am Menschen, kennen und analysieren wir. Es gibt viele Innovationen, aber der Wettbewerb ist hoch. Um den Markt in seiner ganzen Breite abzudecken, enthält der Fonds Unternehmen aller Größenklassen.