Krebs ist die zweithäufigste Todesursache weltweit. 2018 starben nach Daten der International Agency for Research on Cancer 9,6 Millionen Menschen weltweit infolge der Krankheit. Rund 18 Millionen Neuerkrankungen wurden im vergangenen Jahr gemeldet, und Experten sind sich sicher, dass die Zahl weiter steigen wird – nicht zuletzt wegen des Wachstums und der Alterung der Weltbevölkerung. Denn mit dem Alter steigt das Erkrankungsrisiko deutlich an.
Die weite Verbreitung hat Krebs zu einem gesellschaftlichen Problem werden lassen, und die Forschung zum Verstehen und Bekämpfen der Krankheit läuft auf Hochtouren. Schon in den vergangenen Jahren wurden große Fortschritte in der Diagnostik und den Behandlungsmethoden erzielt. „Die Entwicklungen sind äußerst vielversprechend. Durch die zunehmenden Innovationen wird die Mortalität abnehmen, und die Lebenserwartung weiter steigen. Viele Patienten könnten vielleicht sogar vollständig geheilt werden“, erwartet Rudi Van den Eynde, Leiter für globale, thematische Aktienfonds bei Candriam. Eines Tages könnte Krebs zu einer chronischen Krankheit; also einer länger andauernden, aber dennoch heilbaren Krankheit werden, was vor zwanzig Jahren noch undenkbar war.
Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, und hohe Investitionen sind weiterhin erforderlich. Onkologie bleibt ein starker Wachstumsmarkt. Dies wollen die Candriam-Experten nutzen. Der Gesundheitssektor ist für die Tochter der New York Life kein Unbekannter, rund 2,5 Milliarden US-Dollar verwaltet sie in Gesundheitsfonds. Van den Eynde und sein Team haben den Zukunftsmarkt Onkologie eingehend seziert und den Candriam Equities L Oncology Impact (ISIN: LU1864481467) entwickelt, der im November 2018 an den Start ging.
Investitionen in den Fortschritt
Im Fokus des Fonds stehen Unternehmen, die Produkte und Dienstleistungen im onkologischen Bereich entwickeln oder vermarkten. „Wichtig ist, dass die Angebote der Unternehmen einen wirklichen Mehrwert für die Patienten bedeuten“, sagt Fondsmanager Van den Eynde. Fortschritt gibt es auf allen Ebenen. So benötigt die Forschung innovative Instrumente, um neuartige Diagnosetechniken und Arzneimittel zu entwickeln. Der US-Laborausrüster Thermo Fisher beispielsweise entwickelt Tests, um zu untersuchen, wie das Immunsystem auf Krebsmedikamente anspricht. Auch künstliche Intelligenz eröffnet neue Perspektiven, etwa durch die deutlich schnellere und exaktere Auswertung von Tumor-Bildern.
Ein wichtiger Bereich der Onkologie ist die Diagnostik, vor allem die Früherkennung. Hier werden stetig neue Methoden erforscht. Ein Beispiel ist die liquide Biopsie. Das deutsche Biotech-Unternehmen Qiagen und US Unternehmen wie Guardant Health und Exact Sciences arbeiten an Sets, mit denen sich tumoröse DNA im Blut nachweisen lässt. Bei der Behandlung von Krebs geht der Trend – dank der Fortschritte in der Gen-Sequenzierung – zu individualisierten Therapien. Zudem entwickeln Unternehmen neue Technologien, die die Behandlungen vereinfachen. So sind computergestützte und damit präzisere Eingriffe möglich oder auch Echtzeit-MRTs während der Bestrahlung. Und schließlich setzt die Immunonkologie neue Maßstäbe bei der Abwehr und Behandlung von Krebs und gilt als großer Hoffnungsträger.