Die Fondsgesellschaft Bantleon aus Hannover schickt einen neuen Publikumsaktienfonds ins Rennen, getauft auf den Namen „Bantleon Event Driven Equities“. Verkaufsargumente des Fonds, der am 20. Juni 2019 aufgelegt wurde, sind einmal mehr das „schwierige Kapitalmarktumfeld“ mit „anhaltendem Niedrigzinsumfeld, hohen Aktienmarktbewertungen und zunehmenden Cross-Korrelationen der Anlageklassen“. So weit, so bekannt.
Die Strategie sieht so aus: Bantleon sucht nach Preisineffizienzen in der Kursentwicklung börsennotierter Unternehmen, die sich bei geplanten Unternehmensfusionen und Übernahmen ergeben können. Beim sogenannten Merger-Arbitrage-Ansatz versuchen spezialisierte Fondsmanager, Kursunterschiede auszunutzen, die bei öffentlich angekündigten M&A-Transaktionen entstehen. Die Manager des Fonds (ISIN: LU1989517906) investieren die Mittel so geschickt, dass unter dem Strich eine weitgehend marktunabhängige, aktienähnliche Rendite aus unternehmensspezifischen Ereignissen resultiert.
Bantleon setzt bei dem neuen Fonds auf eine Merger-Arbitrage-Kernkomponente und kombiniert diese mit weiteren „opportunistischen Event-Driven-Situationen“, investiert also immer dann, wenn ganz besondere, kurstreibende Ereignisse auftreten. Ihre Anlageentscheidungen steuert die Fondsgesellschaft mit Hilfe ihres hauseigenen Konjunkturausblicks. Bantleon setzt die Strategie bereits in individuellen Portfolios für institutionelle Anleger um.
Ein Blick in die Praxis der Portfoliomanager soll die Anlagestrategie verdeutlichen: Investiert wird erst dann in die Wertpapiere börsennotierter Unternehmen, wenn sich besondere Ereignisse abzeichnen, die dazu führen, dass eine Unterbewertung verschwindet. Mögliche Ereignisse reichen von Fusionen und Übernahmen, Abspaltungen bis hin zu spezifischen Ereignissen im Unternehmen. Das können operative Fortschritte und Wendepunkte in der Entwicklung sein, aber auch Pläne für Restrukturierungen.
Oliver Scharping, Portfoliomanager bei Bantleon, erläutert: „Durch Investitionen in unternehmensspezifische Sondersituationen kann eine weitgehend marktunabhängige Rendite bei deutlich reduzierter Volatilität im Vergleich zum breiten Aktienmarkt erzielt werden. Diese Situationen resultieren aus einschneidenden Ereignissen unternehmerischer, rechtlicher oder regulatorischer Natur, zum Beispiel Übernahmen, Abspaltungen oder Aktionärsaktivismus. Zudem weisen sie regelmäßig eine temporäre Marktineffizienz in Form einer Wertlücke auf.“
Die Strategie des neuen Fonds baut auf einer fundamentalen Unternehmens- und Transaktionsanalyse auf. Weil Marktrisiken auf Positionsebene abgesichert werden können, hat die Strategie nach Angaben von Bantleon eine geringere Korrelation zu traditionellen Finanzanlagen, eignet sich also gut, um ein bestehendes Portfolio besser aufzustellen. Der regionale Schwerpunkt liegt auf Europa und Nordamerika.
Last but not least ein Blick auf die Kosten. Bantleon verlangt für die auf Privatanleger zugeschnittene Anteilsklasse eine pauschale Verwaltungsvergütung von 1,35 Prozent pro Jahr. Hinzu kommt eine erfolgsabhängige Gebühr in Höhe von 10 Prozent des Ertrages über 5 Prozent.