Studie von Consileon Was unabhängige Vermögensverwalter von ihrer Depotbank erwarten

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Für die meisten der Befragten steht der Preis der in Anspruch genommenen Dienstleistungen der Depotbank im Vordergrund. Direkt danach folgt die Qualität der Auftragsausführung. Dies betrifft sowohl administrative Themen wie zum Beispiel den Kontoeröffnungsprozess als auch orderrelevante Themen wie angebotene Limittypen oder Schnelligkeit der Orderausführung. Unter den Top 3 findet sich ebenfalls die vertrauensvolle Beziehung zwischen Bank und Beratern. Zugänge zu Expertendesks oder zu mehreren Bookingcentern werden vom Großteil der Befragten als weniger wichtige Entscheidungskriterien angesehen.

Der Blick auf die Zufriedenheit der Befragten mit ihrer Depotbank zeigt, dass diese bei allen Kriterien dicht beieinander liegt. Die Studienautoren sprechen angesichts einer Schulnote von durchschnittlich 2,5 von keinem schlechten, aber durchaus verbesserungswürdigen Niveau. Am zufriedensten sind die Befragten in den Bereichen „Auswahl an Limittypen“, „Preis und Höhe der anfallenden Gebühren“ und mit dem „Zugang zu mehreren Bookingcentern“. Die größte Unzufriedenheit besteht bei der „Ausgestaltung des Kontoeröffnungsprozesses“ und den gebotenen „Zugängen zu Expertendesks“ wie auch bei der „Ausgestaltung des Reportings“.

In der Kritik steht bei den Befragten vor allem der meist als starr, bürokratisch und aufwändig angesehene Prozess der Kontoeröffnung. Fehlende Online-Formulare, mehrfaches Ausfüllen einzelner Dokumente und fehlende Online-Abrufbarkeit wurden hier als Haupt-Kritikpunkte angemerkt. Online-Prozesse werden im Zeitalter der Digitalisierung meist vergebens gesucht. Verbesserungspotentiale werden auch bei der Reputation der Depotbank genannt. So hat der Ruf der meisten Bankhäuser im Zuge der Bankenkrise stark gelitten. Es wird für unabhängige Vermögensverwalter somit zunehmend schwieriger, den Ruf der Banken, mit denen sie zusammenarbeiten, für sich selbst zu nutzen.