Die Master-Kapitalverwaltungsgesellschaften in Deutschland verwalten derzeit rund 1,04 Billionen Euro, wie die Telos-Studie zum Master-KVG-Markt zeigt, die aktuelle Entwicklungen auf dem deutschen Spezialfondsmarkt aus Sicht der Anbieter, Asset Manager und Anleger beleuchten. Damit befinden sich aktuell 75 bis 80 Prozent der in Spezialfonds gemanagten Gelder in Master-KVG-Konstruktionen.
Aufgrund starker Drawdowns zu Beginn des vergangenen Jahres fiel der Zuwachs 2016 nicht ganz so hoch aus wie noch im Jahr davor, als das Vermögen um mehr als 20 Prozent auf 960 Milliarden Euro stieg. Der eine oder andere Anbieter der zwölf befragten Master-KVG verzeichnete den Angaben zufolge Zuwächse im zweistelligen Prozentbereich, in einem Fall um die 20 Prozent.
Zwar konnten nur wenige Häuser ihr Vorjahresniveau halten, im Schnitt verzeichneten sie Zuwächse zwischen 5 und 10 Prozent. Dennoch erfreuen sich die Master-Kapitalverwaltungsgesellschaften seit Inkrafttreten des Kapitalanlagegesetzbuches 2013 weiterhin eines dynamischen Wachstums.
Verwaltete Mandate pro Master-KVG
Wie in den beiden Vorjahren konnten die Master-KVG ihre Zahl an verwalteten Mandaten erhöhen. Waren es im Jahr 2012 noch 33 Prozent, die bis zu 50 Mandate verwalteten, so verschiebt sich die Kurve im Jahr 2016 weiter zu einer höheren Zahl an verwalteten Mandaten pro Master-KVG.
Bei den mittelgroßen Master-Kapitalverwaltungsgesellschaften (50 bis 100 Mandate) liegt die Zahl jetzt bei 27 Prozent. Anbieter, die inzwischen 100 Mandate und mehr unter Verwaltung haben, sind wie im Vorjahr mit 46 Prozent vertreten. Im Durchschnitt verwalten die Master-KVG mehr als 130 Master-Fonds.
Anbieterwechsel
Die Teilnehmer der Studie auf der institutionellen Seite nutzen eine Master-KVG zu etwa 80 Prozent – ein Wert, der etwa auf Vorjahresniveau liegt. Knapp jeder zweite Anleger (44 Prozent) bindet inzwischen sämtliche Spezialfonds in die vorhandene Master-Struktur ein. 28 Prozent der Anleger tun dies nicht vollständig, sondern nur zum Teil. Unter dem Strich entscheiden sich drei von vier Anlegern dafür, ihre Spezialfonds-Mandate überwiegend in die Hände ihrer Master-KVG zu legen.
80 Prozent der institutionellen Anleger sehen den wichtigsten Grund für einen Anbieterwechsel in einer nicht ausreichenden Betreuung. Im Vorjahr lag der Prozentsatz ähnlich hoch bei 83 Prozent. Dies ist ein Anhaltspunkt dafür, dass der enge und vertrauensvolle Austausch zwischen Kunde und Master-KVG nicht reibungslos funktioniert. Für viele Anbieter ist es ein Spagat, einerseits allen fachlichen Erfordernissen insbesondere beim Reporting gerecht zu werden und parallel dazu die Betreuungskapazität auf gleich hohem Level zu gewährleisten.