Amundi-Umfrage zu ESG Pensionsmanager benennen Investmentfavoriten und Anforderungen

Headphones
Artikel hören
Amundi-Umfrage zu ESG
Pensionsmanager benennen Investmentfavoriten und Anforderungen
Die Audioversion dieses Artikels wurde künstlich erzeugt.
Vincent Mortier von Amundi

Vincent Mortier von Amundi: „Die diesjährige Umfrage zeigt ein positives Bild und ein stabiles Interesse an ESG bei Pensionsfonds. Wir sollten die Macht dieser Gruppe nicht unterschätzen, wenn es darum geht, etwas zu bewirken.“ Foto: Amundi

ESG-Investitionen bleiben in Zeiten globaler Erwärmung und sozialer Ungleichheit von zentraler Bedeutung für die langfristige Wertentwicklung, so der aktuelle Create-Research Bericht, der jährlich in Zusammenarbeit mit Amundi erstellt wird. Der Bericht basiert auf den Antworten von 158 Pensionsfonds-Verantwortlichen aus aller Welt, die ein Vermögen von insgesamt 1,91 Billionen Euro verwalten.

Die unterdurchschnittliche Rendite bei ESG- Investments wird demnach als vorübergehender Rückschlag, nicht aber als unumkehrbarer Trend angesehen – zumal der Bärenmarkt des vergangenen Jahres die klassischen Anlagestrategien ebenso getroffen hat wie die ESG-Strategien.

Pensionsfonds setzen weiter auf ESG – USA machen Sorgen

2022 sorgten die weltweit steigende Inflation und der Einmarsch Russlands in die Ukraine für Turbulenzen auf den Kapitalmärkten. ESG-Investitionen litten unter den daraus resultierenden Kursrückgängen. 63 Prozent der Befragten gab an, dass der Einstieg in bestimmte Branchen zum falschen Zeitpunkt stattfand, da Energieaktien gegenüber den Dekarbonisierungszielen die Oberhand gewannen. 53 Prozent sind besorgt über die politische Entwicklung gegen ESG in den USA, dem weltweit größten Fondsmarkt.  

Weitgehende Einigkeit besteht darin, dass ESG-Strategien aufgrund einer größer werdenden Marktdynamik auch weiterhin Rückschläge verzeichnen werden, diese aber wenig mit ESG-Investitionen an sich zu tun haben. 79 Prozent glauben, dass ESG-Faktoren der Performance langfristig nicht schaden werden–  ESG-Investitionen sich weiter in den Pensionsfonds etablieren werden. In den kommenden drei Jahren erwarten 53 Prozent der Befragten, dass der Anteil von ESG-Investitionen in ihren aktiven Portfolios steigen wird, 49 Prozent erwarten einen Anstieg in ihren passiven Portfolios.  

 

„Selbst jemand, der den Markt nur selten beobachtet, weiß, dass 2022 ein schwieriges Jahr war. Aber trotz des Rückschlags für ESG-Strategien ist es ermutigend, einen solchen Optimismus bei institutionellen Investoren zu sehen. Die diesjährige Umfrage zeigt ein positives Bild und ein stabiles Interesse an ESG bei Pensionsfonds. Wir sollten die Macht dieser Gruppe nicht unterschätzen, wenn es darum geht, etwas zu bewirken“, so Vincent Mortier, Investmentchef (Chief Investment Officer) von Amundi.

Portfoliorendite wichtiger als ESG

Ein Merkmal von ESG-Investitionen ist die doppelte Zielsetzung – Geld zu verdienen und gleichzeitig etwas für die Gesellschaft zu bewirken. Ein Befragter sagte: „Wir wollen klare Belege dafür sehen, dass unsere ESG-Investitionen sowohl finanziell als auch gesellschaftlich-sozial erfolgreich sind.“ Um dies in ihren Portfolios zu erreichen, haben die Befragten zwei Ziele hervorgehoben.

Bei der ersten Gruppe geht es um Investitionsgrundlagen: 57 Prozent setzen auf Minimierung der mit ESG-Faktoren verbundenen Risiken. 53 Prozent auf die Steigerung der Renditen aus damit verbundenen Möglichkeiten, 51 Prozent auf die Erzielung von Vorteilen für die Gesellschaft und die Umwelt sowie von finanziellen Erträgen und 34 Prozent auf die Verringerung der Volatilität des Portfolios. Hervorzuheben ist, dass nur 14 Prozent bereit sind, ESG-Ziele auf Kosten der Portfoliorendite zu erreichen.

Bei der zweiten Gruppe geht es um sekundäre Themen, wie die Bewältigung von Zielkonflikten zwischen den Säulen E, S und G, die 49 Prozent angeben und für 34 Prozent um die Verringerung von operationalen sowie Reputationsrisiken.