Die geplante Verkauf der HSH Nordbank schreitet voran. „Der erste Schritt des Privatisierungsverfahrens der HSH Nordbank ist mit dem Eingang zahlreicher Interessenbekundungen erfolgreich abgeschlossen“, hieß es vom Kieler Finanzministerium. Unter den Interessenten sind laut „Spiegel Online“ der US-Finanzinvestor Apollo und die chinesische Bank ICBC. Anders als vom „Handelsblatt“ berichtet, ist eine Übernahme durch den Wettbewerber Nord LB demnach kein Thema: „Wir haben kein Interesse, die HSH Nordbank zu kaufen“, zitiert „Spiegel Online“ einen Sprecher der niedersächsischen Landesbank.
Insgesamt spricht das Nachrichten-Portal von einer Handvoll Kaufinteressenten. Sie können nun bis 31. März dieses Jahres ein unverbindliches, sogenanntes indikatives Angebot unterbreiten. Aus den abgegebenen Kaufofferten wählen die Länder die Interessenten aus, mit denen verhandelt werden soll. Diese dürfen dann in streng vertraulichem Rahmen Einblick in die Bücher der HSH Nordbank nehmen und verbindliche Angebote abgeben. Der Verkauf muss bis Februar 2018 unter Dach und Fach sein, sonst wird die Bank auf Geheiß der Europäischen Union abgewickelt.
Das Prozedere wurde dem Institut von der Europäischen Kommission als Teil der notwendig gewordenen Restrukturierung auferlegt. In Vorbereitung auf den Verkauf der Bank wurden 5 Milliarden Euro an notleidenden Krediten in eine separate „Bad Bank“ unter Kontrolle der Länder ausgegliedert. Die Bank plant, weitere 3,2 Milliarden Euro an Kredit-Altlasten, inklusive Schiffs- und Immobilienfinanzierungen, zu veräußern.
Die HSH hatte vor der Finanzkrise enorme Risiken aufgenommen beim Versuch, über ihre lokalen Wurzeln als regionales Finanzinstitut für Unternehmen und Sparkassen hinaus auf den globalen Finanzmärkten zu agieren.