Nach Milliardenverlust Ehemaliger Notenbankchef soll kriselnden Pensionsfonds wieder auf Kurs bringen

Lars Rohde, hier noch als Chef der dänischen Notenbank, ist neuer Vorstandsvorsitzender beim schwedischen Pensionsfonds Alecta.

Lars Rohde, hier noch als Chef der dänischen Notenbank, ist neuer Vorstandsvorsitzender beim schwedischen Pensionsfonds Alecta. Foto: Imago Images/Dean Picture

Schwedens größter Pensionsfonds Alecta hat den ehemaligen Chef der dänischen Notenbank, Lars Rohde, zum neuen Vorstandsvorsitzenden ernannt. Er habe die selbstbewusste Persönlichkeit und umfassende Erfahrung, die Alecta jetzt brauche, um das Vertrauen in das Unternehmen wiederherzustellen, heißt es in einer Pressemitteilung. Rohde war Anfang 2023 von der Spitze der dänischen Notenbank zurückgetreten, um in den Ruhestand zu gehen. Nun soll er den kriselnden Pensionsfonds wieder auf Kurs bringen.

Pensionsfonds hat Skandale-Monate hinter sich

Im vergangenen Jahr hatte Alecta seinen Vorstandsvorsitzenden Magnus Billing entlassen. Vorausgegangen waren Milliardenverluste, die der Pensionsfonds mit Beteiligungen an kriselnden US-Banken, unter anderem der mittlerweile bankrotten Silicon Valley Bank, gemacht hatte. Insgesamt meldetet das Management des Fonds gut 1,7 Milliarden Euro Verlust. Auch Aktienchefin Liselott Ledin musste deshalb ihren Hut nehmen.

Viel ruhiger wurde es für Alecta auch in den folgenden Monaten nicht: Im Oktober trat die Vorstandsvorsitzende Ingrid Bonde zurück. Ihre Person habe zu sehr im Mittelpunkt gestanden, begründete Bonde ihren Abschied. Im November leitete die schwedische Staatsanwaltschaft dann eine Ermittlung wegen Korruptionsverdachts gegen Alecta ein. Untersucht wird eine Milliardeninvestition des Pensionsfonds in die Immobiliengruppe Heimstaden Bostad. 

 

Alecta habe eine schwere Krise hinter sich, die die Marke und das Vertrauen beschädigt hat, sagt Rohde, der vor seinem Posten als Gouverneur der dänischen Notenbank Chef der dänischen Pensionsgesellschaft ATP war. Seine wichtigste Aufgabe sei nun, zur Erholung von Alecta beizutragen und die Geschäftsführung bei dieser Arbeit zu unterstützen.

Alecta verwaltet Kapitalanlagen in Höhe von rund 120 Milliarden Euro für 2,6 Millionen Privatkunden und 35.000 Unternehmen. Damit gehört der Fonds zu den zehn größten Einrichtungen seiner Art in der EU.

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