Insight Index, Teil 1 Es grünt der MSCI World

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Bei der Betrachtung der sich verschiebenden Branchengewichtungen des Benchmark- und SRI-Indexes fällt auf, dass sich die Anteile der IT- und Telekommunikationsbranche deutlich verringern. Einer der Gründe für diese gegen das Indexkonzept sprechenden Differenzen sind die unterschiedlichen Aktien-Performances der Unternehmen zwischen den quartalsweisen Terminen für das Rebalancing. Die Kursentwicklungen beeinflussen die Gewichtungen und diese werden erst wieder zum Ende des Quartals entsprechend der Indexregeln ausgeglichen.

Weitere wichtige Gründe für die Unterschiede sind die mangelnde Verfügbarkeit von nachhaltigen Firmen im Telekommunikationsbereich sowie die Obergrenze bei der Gewichtung eines Unternehmens in der IT-Branche. Ohne diesen Issuer Cap in Höhe von 5 Prozent wäre Microsoft zum Beispiel mit 12 Prozent im Index vertreten. Die fehlenden 7 Prozentpunkte werden aber nicht im IT-Sektor, sondern gleichmäßig im Index verteil.

Aufgrund der hohen Marktkapitalisierung amerikanischer Unternehmen machen die USA im MSCI World rund zwei Drittel des Indexportfolios aus. Den nächstgrößten Platz nimmt Japan mit gerade mal 8 Prozent ein. Enttäuscht sein dürfte Greta Thunberg, denn ihr Heimatland Schweden gehört im Nachhaltigkeitsindex zu den Verlierern. Größter Profiteur mit einer Verdopplung ist hingegen Deutschland.

Halbierter CO2-Ausstoß

Wie bereits erwähnt, ist eine Outperformance des SRI-Index gegenüber dem Basisindex eigentlich kein Ziel des Konzepts. Trotzdem konnte die SRI-Version über die vergangenen vier Jahre eine Outperformance erzielen. Kurstreiber waren die höhere Gewichtung von Microsoft, Tesla und Nvidia, aber auch der Ausschluss von Boeing, Exxon und Shell.

Dass sich ein Ausschluss auch negativ auswirken kann, zeigen die Streichungen von Amazon und Apple. Grundsätzlich gilt, dass der häufig propagierte positive Ergebnisbeitrag durch den Einsatz von ESG-Kriterien in der Finanzwissenschaft sehr umstritten ist.