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Globale ETF-Trends 2020 ETF-Boom vorläufig ungebrochen

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ESG Strategien werden die europäischen ETF-Emissionen im Jahr 2020 dominieren

Während Renten-ETFs 2019 die höchsten Kapitalzuflüsse erzielen konnten, legte in Europa die Dynamik bei ETFs mit ESG-Ausrichtung zu. Im vergangenen Jahr stieg das verwaltete Vermögen von ESG-orientierten ETFs in Europa um 16 Milliarden US-Dollar beziehungsweise um 150 Prozent, wodurch sich das nach ESG-Kriterien verwaltete Vermögen in Europa laut Morningstar von rund 12 Milliarden US-Dollar zum Ende des Jahres 2018 auf 33 Milliarden US-Dollar erhöhte.

Zahlreiche Faktoren stützen das Wachstum: Die Regulierungsmaßnahmen der Europäischen Union (EU) drängen nach wie vor auf einen verbindlichen Rahmen, und sowohl Regierungen als auch Zentralbanken schenken dem Klimawandel als systemisches Risiko mehr Aufmerksamkeit. Technologische Fortschritte in den Bereichen Big Data und künstliche Intelligenz helfen bei der Erfassung expliziter Risiken.

Darüber hinaus finden globale demographische Veränderungen statt, die Auswirkungen auf Anlagen haben. Es wird ein umfangreicher Vermögenstransfer auf eine neue Generation stattfinden, die in ein digitales Umfeld hineingeboren wurde.

Sowohl die Millennials als auch die nachfolgende Generation Z sind mit Technologie aufgewachsen und von ihr abhängig. Zugleich sind sie für Aspekte der Nachhaltigkeit sensibilisiert. Wir sind fest davon überzeugt, dass erhebliche Unterstützung für ein zunehmendes Emissionsvolumen ESG-orientierter ETFs bestehen dürfte – insbesondere angesichts der Tatsache, dass verschiedenste Studien aufgezeigt haben, dass Millennial-Anleger wertorientieren Anlagen hohe Priorität einräumen.

Darüber hinaus halten wir den „Lagarde-Effekt“ im Blick. Nachdem Christine Lagarde kürzlich die Führung der Europäischen Zentralbank (EZB) übernommen hat, ist deutlich geworden, dass der Klimawandel für die neue EZB-Präsidentin hohe Priorität hat und vermutlich in der weiteren Politik der europäischen Zentralbank eine wichtige Rolle spielen wird.

Da der Spielraum für eine konventionelle Geldpolitik in Europa begrenzt ist, stellt sich für den Fall, dass die Wirtschaft der Eurozone ins Wanken gerät und eine mögliche Erweiterung der quantitativen Lockerung erfordert, die Frage: Wäre es möglich, dass Lagarde die Vermögenskäufe der Zentralbank auf ETFs ausweitet, und zwar insbesondere auf solche, die ihre Klimapolitik unterstützen?