Verantwortliches Investieren ist mittlerweile ein Mainstream-Thema. Doch welche konkreten Fortschritte haben institutionelle Anleger rund um die Welt hinsichtlich der Integration von ESG-Grundsätzen (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) in ihre Anlageentscheidungen gemacht? Franklin Templeton hat eine umfassende globale Studie in Auftrag gegeben, um festzustellen, inwieweit verantwortliches Investieren in Anlageentscheidungen Einzug hält. Die Studie umfasste ein breites Spektrum an Teilnehmern – von Anlegern, die gerade erst beginnen, ein ESG-Rahmenwerk einzuführen, bis hin zu Investoren, die Richtlinien auf Organisationsebene entwickelt haben und ihr ESG-Konzept auf sämtliche Portfolios anwenden.
Jeder Dritte erwartet bei ESG-Integration niedrigere Renditen
Unserer Umfrage zufolge setzen rund 80 Prozent der Anleger bereits zusätzliche Ressourcen ein, um ihre ESG-Expertise zu verbessern. Unter den Teilnehmern der Umfrage besteht weitgehend Übereinstimmung hinsichtlich der Vorteile einer ESG-Integration in Bezug auf die Verringerung von Anlagerisiken. Etwa 46 Prozent der Befragten sehen in der Risikominderung sogar den Hauptnutzen – weit vor einer Ertragsverbesserung oder der Erfüllung von treuhänderischen Pflichten. Der Hintergrund: Die Betrachtung von Anlagen aus einer ESG-Perspektive offenbart häufig langfristige systemische Risiken, die sich aus dem Klimawandel, schwachen Corporate Governance-Strukturen und schlechten Umwelt- oder Sozialstandards ergeben.
Doch hinsichtlich der Auswirkungen auf die erzielbaren Renditen bestehen durchaus unterschiedliche Meinungen. Die Einschätzungen zu Renditen weisen – anders als die Umfrageergebnisse zur Verringerung von Anlagerisiken – in unserer Studie eine sehr viel breitere Streuung auf. Zwar schätzen fast 70 Prozent der Befragten den Einfluss von ESG auf Anlagerenditen positiv ein. Doch fast ein Drittel ist der Ansicht, dass eine ESG-Integration von den Anlegern verlangt, niedrigere Renditen in Kauf zu nehmen.
Bessere Marktkenntnis zieht umfangreichere ESG-Integration nach sich
Negativ-Screening (der Ausschluss von Unternehmen, die nicht mit bestimmten ESG-Kriterien vereinbar sind) sehen die Befragten aufgrund der relativ leichten Umsetzung oft als einfachsten Schritt: Es sei ein effektives Instrument für den Ausschluss ganzer Sektoren wie etwa Tabak oder Waffen. 82 Prozent der Befragten setzen Negativfilter ein.
Doch mit zunehmender Erfahrung der Anleger mit Ansätzen für verantwortungsbewusstes Investieren werden ESG-Variablen immer umfänglicher direkt in den Anlageprozess integriert: Aus der Gruppe der hochgradig erfahrenen und versierten Investoren gehen 91 Prozent diesen Weg, verglichen mit 67 Prozent der Anleger mit mittlerem Kenntnisstand. Bei Anlegern, die noch wenig Markterfahrung mitbringen, spielt die ESG-Einbindung zunächst keine bedeutende Rolle.
Governance-Themen stehen bei Börseneinsteigern im Vordergrund
Unsere Studie hat gezeigt, dass Anleger bei ihren Investitionsprozessen ein breites Spektrum an Faktoren in Bezug auf E, S und G berücksichtigen. Investoren, die sich in einer früheren Phase der Einführung von ESG in ihren Assets befinden, tendieren dazu, sich anfänglich vor allem auf Governance-Faktoren zu konzentrieren. Mit zunehmender Erfahrung und Kompetenz der Anleger drängen dann Umweltfaktoren in ihren Portfolios in den Vordergrund.
Viele Befragte berücksichtigen den CO2-Fußabdruck ihrer Portfolios und entwickeln Risikomodelle zum Klimawandel, um einschätzen zu können, wie stark ihre Portfolios diesem Risiko ausgesetzt sind. Anleger, die sich erst seit Kurzem mit dem Thema ESG befassen, konzentrieren sich zumeist auf Governance-Themen wie Transparenz in der Regierung oder Korruption in Unternehmen.
Große Lücken bei der Bereitstellung von ESG-Daten
Der Mangel an belastbaren Daten stellt eine Hürde für eine weitläufigere ESG-Einführung dar. Viele Anleger haben Mühe, so ein Ergebnis der Studie, an ESG-Informationen zu Anlagen zu gelangen. Viele Anleger analysieren Anlagekandidaten einschließlich ihrer Lieferanten daher mit eigenen Mitteln, um sicherzustellen, dass diese nach den eigenen ESG-Zielen ausgerichtet sind oder sich auf diese zubewegen.
Die starke Nachfrage nach hochwertigen ESG-Daten hat indes zur branchenweiten Erkenntnis geführt, dass Veränderungen notwendig sind. So drängen Vermögensverwalter größere Organisationen dazu, Informationen über ihre Kohlenstoffemissionen und die Nutzung fossiler Brennstoffe zu veröffentlichen. Die Befragten sehen ganz klar die Notwendigkeit für eine Reform der Bereitstellung und der Qualität von ESG-Daten ein. Ihnen ist jedoch klar: Freiwillige ESG-Initiativen werden nicht ausreichen – regionale und internationale Regulierung sei dringend erforderlich.
Fazit: Institutionelle Anleger wollen mehr Transparenz
Weniger erfahrene ESG-Investoren brauchen, so das Ergebnis der Studie, mehr Anleitung und Orientierung. Viele tun sich schwer damit, ESG-Aspekte in ihr Portfolio zu integrieren.
Orientierung bieten hier Unternehmen, die beim Thema ESG auf globaler Ebene führend sind. Diese halten es für zukunftsentscheidend, bestmögliche ESG-Praktiken und -Grundsätze in ihren eigenen Organisationen umzusetzen.
Aber generell wünschen sich Anleger besseres Research und mehr Innovationen zu diesem Bereich der Kapitalanlage – denn trotz der beschränkten Verfügbarkeit von belastbaren Daten stellen die meisten Anleger die Relevanz von ESG-Themen und deren langfristige Auswirkungen auf die Portfolio-Performance nicht in Frage.
Wichtige Hinweise:
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