Gebührenstudie von Telos Ausländische Manager senken Gebühren auf deutsche Niveaus

Die Wiesbadener Rating-Agentur Telos hat auch 2019 eine Analyse zu den Gebühren im Asset Management produziert.

Die Wiesbadener Rating-Agentur Telos hat auch 2019 eine Analyse zu den Gebühren im Asset Management produziert. Foto: Telos

Die Gebühren rund um die Kapitalanlage nehmen bei deutschen institutionellen Investoren einen hohen Stellenwert ein. Diese Erkenntnis ist in Zeiten von Nullzinsen keineswegs neu, aber aktueller denn je, wie eine Umfrage der Rating-Agentur Telos zeigt. 80 Prozent der darin befragten deutschen institutionellen Investoren gaben an, dass Gebühren für sie eine sehr hohe oder hohe Bedeutung haben. Nur jeder Fünfte (20 Prozent) steht Gebühren neutral gegenüber. Um mehr Transparenz beim Thema Gebühren zu schaffen, hat Telos eine umfassende Analyse zu den Managementgebühren im Asset Management für deutsche institutionelle Investoren durchgeführt.

Für die Untersuchung hat Telos deutsche und ausländische Asset-Management-Gesellschaften – nach Mandatsgröße gegliedert – zu ihren Gebühren für verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen und Multi Asset und deren Untergruppen wie Unternehmensanleihen befragt. Zudem haben die Wiesbadener die Gebühren aus Ausschreibungen, die sie begleitet haben, berücksichtigt. Insgesamt umfasst die Auswertung Gebühren von über 60 liquiden und alternativen Anlagegruppen.

Die Gebührenstudie umfasst spezielle Kostenkomponenten, wie zum Beispiel ESG-Ansätze und Overlay-Angebote. Die Gebühren für Administrationsdienstleistungen von Master-KVGen und Verwahrstellen wurden ebenfalls in die Analyse einbezogen. Telos-Geschäftsführer Frank Wehlmann fasst die Ergebnisse zusammen: „Unsere Studie bestätigt, dass die Gebühren bei komplexeren Anlageuniversen tendenziell steigen und bei höheren Mandatsvolumina eher fallen. Insgesamt stehen die Gebühren unter Druck“.

Wie die Untersuchung zeigt, besteht zwischen der niedrigsten und der höchsten Managementgebühr ein deutlicher Unterschied (siehe Abbildung). Betroffen sind neben Aktien- und Anleihen- auch Multi-Asset-Mandate.

Managementgebühren, aktive Mandate bis 50 Millionen Euro. (IG = Investment Grade, HY = High Yield)

Der Gebührenunterschied zwischen aktiv gemanagten und passiven Aktien-Mandaten liegt bei rund Faktor 4. Anders ausgedrückt: Das Management von aktiven Mandaten ist circa viermal so teuer im Vergleich mit passiven Mandaten; siehe folgende Abbildung.

Die Managementgebühren für Aktien-Mandate bis 50 Millionen Euro unterscheiden sich je nach Anbieter erheblich. 

Die in der Vergangenheit immer wieder geäußerte Markteinschätzung, dass ausländische Asset Manager deutlich teurer seien als deutsche Anbieter, kann die Gebührenstudie von Telos nicht mehr bestätigen. Vielmehr senken ausländische Manager die Kosten auf das niedrigere Niveau deutscher Anbieter. Je nach Anlageklasse und Mandatsgröße sind teils deutsche, teils ausländische Asset Manager teurer. Insgesamt liegen die Gebühren dieser beiden Anbietergruppen zwischenzeitlich dicht beieinander, wie die folgende Abbildung zeigt.

Managementgebühren für Unternehmensanleihen (Investment Grade und High Yield): Die Gebühren bei ausländischen Asset Managern weisen eine größere Spannweite auf als die der deutschen Asset Manager. Im Median liegen die Gebühren der Anbieter dicht beieinander.

 
Über die Studie:
Die Wiesbadener Rating-Agentur Telos hat am Ende des vergangenen Jahres und Anfang 2019 eine Analyse zu den Managementgebühren im Asset Management für deutsche institutionelle Investoren durchgeführt. Die sogenannte Gebührenstudie bezieht aller Anbietergruppen im Asset Management ein: deutsche und internationale Häuser, große Anbieter sowie Boutiquen, Master-KVGen und Verwahrstellen. Interessierte können die kostenpflichtige Studie in deutscher oder englischer Sprache über [email protected] bestellen.

Wie hat Ihnen der Artikel gefallen?

Danke für Ihre Bewertung
Leser bewerteten diesen Artikel durchschnittlich mit 0 Sternen