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Europa, USA und Emerging Markets Lateinamerika sticht aus den Schwellenmärkten hervor

Eine Sambatänzerin weist beim Karneval in Rio de Janeiro den Weg in die Zukunft

Eine Sambatänzerin weist beim Karneval in Rio de Janeiro den Weg in die Zukunft: Sinkende Inflationsraten und eine solide Beschäftigung machen Brasilien für Anleger interessant. Foto: Imago Images / Fotoarena

Die europäischen Aktienmärkte mussten in den vergangenen Wochen etwas an Boden abgeben. Es gab einen großen Unterschied in der Performance zwischen Wachstums- und Value-Sektoren. Zyklische Werte schnitten deutlich besser ab als defensive Sektoren, da die Anleger weiterhin auf die Widerstandsfähigkeit der Weltwirtschaft setzten.

Vor diesem Hintergrund waren zyklische Konsumgüter der einzige Sektor mit einer (leicht) positiven monatlichen Performance, während Energie, Informationstechnologie und Basiskonsumgüter ebenfalls besser abschnitten als der breitere europäische Aktienmarkt. Der defensivere Gesundheitssektor war seit der letzten Ausschusssitzung der US-Notenbank der stärkste Underperformer, gefolgt von den Versorgern.

Was die Gewinnsaison für das zweite Quartal bringt

Die Gewinnsaison mit den Ergebnissen für das zweite Quartal wird in den kommenden Wochen beginnen. Im Vorfeld der Gewinnsaison sind die Gewinnkorrekturen leicht negativ ausgefallen. Die Konsenserwartungen deuten immer noch auf ein Gewinnwachstum von fast 5 Prozent in den kommenden 12 Monaten für die Europäische Union hin. In Anbetracht dieses erwarteten Gewinnwachstums erscheint die Bewertung der europäischen Aktienmärkte attraktiv, da sie mit weniger als dem 12-fachen der 12-Monats-Gewinne gehandelt werden.

Angesichts der guten Performance seit Jahresbeginn sind wir nach wie vor der Überzeugung, dass in den europäischen Aktien bereits viele positive Nachrichten eingepreist sind. Unsere Einschätzung zu Basiskonsumgütern und Gesundheitswerten ist daher ausgewogen mit einer negativen Neigung, auch wenn die Gesundheitswerte in den vergangenen Wochen bereits eine schwächere Performance gezeigt haben. Auch bei den Privatkundenbanken haben wir unsere +1-Einschätzung beibehalten und bevorzugen attraktiv bewertete Privatkundenbanken, während wir risikoreiche Investmentbanken meiden.

 

Die einzige Änderung, die wir vorgenommen haben, betrifft den Energiesektor, in dem wir bereits zu Beginn des Jahres untergewichtet waren. Wir haben beschlossen, Gewinne mitzunehmen und den Sektor wieder auf neutral zu setzen. Wir gehen davon aus, dass das Überangebot, das den Sektor in den vergangenen Monaten belastet hat, im laufenden Quartal verschwinden wird. Wir schätzen, dass das Angebot im dritten Quartal um eine Million Barrel pro Tag und im vierten Quartal sogar um zwei Millionen Barrel pro Tag zurückgehen wird. In der Zwischenzeit wird die Nachfrage aufgrund einer wiederbelebten Luftfahrtindustrie und der Urlaubsreisezeit in den USA steigen. In Anbetracht eines Ölpreises von 80 US-Dollar pro Barrel gegen Ende des Jahres sehen wir keinen Grund mehr, die Untergewichtung beizubehalten.

Bei US-Aktien setzen Anleger auf eine widerstandsfähige Wirtschaft

US-Aktien setzten ihren Anfang Juni begonnenen Aufwärtstrend fort, angetrieben durch die Aussetzung der Schuldenobergrenze der US-Regierung bis Januar 2025 und gestützt von Wirtschaftsdaten, die besser als erwartet ausfielen. Die Anleger sind nun weniger besorgt über eine weltweite Konjunkturabschwächung, was zu einer relativen Outperformance zyklischer gegenüber defensiven Sektoren führte.

Der Aufwärtstrend bei US-Aktien in den vergangenen Wochen ist vor allem auf die starke Outperformance zyklischer Sektoren wie Industrie und zyklische Konsumgüter zurückzuführen. Die Informationstechnologie entwickelte sich trotz des jüngsten Anstiegs der Realzinsen im Großen und Ganzen im Einklang mit dem breiteren Aktienmarkt.

Defensive Sektoren erzielten im Berichtszeitraum eine deutlich unterdurchschnittliche Performance. Kommunikationsdienste, Versorger und das Gesundheitswesen verzeichneten seit Anfang Juni die stärkste Underperformance.

Die Gewinnsaison in den USA hat begonnen. Die Analysten haben bereits in den vergangenen Monaten ihre Erwartungen nach unten korrigiert. Für das zweite Quartal liegt der geschätzte Gewinnrückgang für den S&P 500 laut Factset nun bei -7,2 Prozent. Dies wäre der stärkste Rückgang seit dem zweiten Quartal 2020 und das dritte Quartal in Folge mit einem Gewinnrückgang. Die Märkte werden die Prognosen der Unternehmen aufmerksam verfolgen.

Die Konsenserwartungen deuten auf eine Gewinnerholung ab dem vierten Quartal 2023 hin, was zu einem Gewinnanstieg von mehr als 10 Prozent im Jahr 2024 führen dürfte. Angesichts dieser Gewinnerholung werden US-Aktien mit dem 18-fachen der für 2024 erwarteten Gewinne gehandelt, was über dem Fünfjahresdurchschnitt liegt, aber nicht übertrieben ist.