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Globale Konjunktursorgen Candriam bevorzugt jetzt eine neutrale Aktien-Positionierung

Für den Export bestimmte Autos in einem Hafen im Südosten Chinas

Für den Export bestimmte Autos in einem Hafen im Südosten Chinas: Eine starke, nachhaltige Wirtschaftsdynamik ist in China nach der Wiedereröffnung der Wirtschaft bislang ausgeblieben. Foto: Imago Images / VCG

Unsere Anlageüberzeugungen im Hauptszenario

Unser Hauptszenario beinhaltet ein langsames Wachstum, sowohl in den USA als auch in der Eurozone. Das Ausmaß des Abwärtsrisikos für den Markt wird von der bevorstehenden Konjunkturabschwächung abhängen.

Mit Blick auf die Zukunft deuten alle unsere Wirtschaftsszenarien – wenn auch mit unterschiedlichen Verläufen – auf ein geringeres Wachstum, eine sinkende Inflation, zurückgehende Fed-Funds-Zinsen und niedrigere Renditen für 10-jährige Anleihen bis Ende nächsten Jahres hin.

In der Eurozone hat die erwartete nächste Phase eines geringeren Wirtschaftswachstums und zunehmender Konjunktursorgen offenkundig bereits begonnen, wie die eingetrübten Wirtschaftsdaten signalisieren. Nach einem Höchststand im Februar sind die Konjunkturindikatoren im Mai drastisch in den negativen Bereich gefallen.

Mit Blick auf die Schwellenländer ist die aufgestaute Nachfrage in China als ein positiver Aspekt zu nennen, aber eine starke, nachhaltige Dynamik als Folge der Wiedereröffnung der Wirtschaft nach den Corona-Lockdowns hat sich noch nicht eingestellt. Wir sehen eindeutig nicht die Erholung nach der Pandemie, auf die die Welt gewettet hatte.

Risiken: Wachstum und Geldpolitik

Im Mai kam es in allen wichtigen Regionen zu einem dramatischen Rückgang der Wachstumserwartungen.

Die stärkste geldpolitische Straffung der vergangenen vier Jahrzehnte hat zu einer erheblichen Verschärfung der finanziellen Bedingungen geführt. Risiken für die globale Finanzstabilität sind in letzter Zeit im Zusammenhang mit dem Streit um die Schuldengrenze in den USA wieder aufgetaucht. Die zugrundeliegende Schwäche des US-Haushalts stellt ein neues Makrorisiko dar.

Auch in Europa sehen wir die Risiken für die konjunkturelle Entwicklung. Die EZB will mit höheren Zinsen die Inflation eindämmen und die geopolitischen Spannungen sind nicht förderlich.

Insgesamt sind die Zentralbanken in einer heiklen Lage. Sie müssen einen Kompromiss zwischen Preisstabilität (Beibehaltung eines restriktiven Zinsniveaus für einen längeren Zeitraum als derzeit veranschlagt) und Finanzstabilität (entschlossenes Handeln, um das Entstehen von Systemrisiken zu verhindern) finden. 

Strategie: Weitgehend neutrale Aktienpositionierung

Wir haben eine vorsichtige neutrale Aktienallokation, nachdem wir unsere Meinung zu Aktien der Eurozone von neutral auf leicht untergewichtet herabgestuft haben. Die erwartete nächste Phase eines geringeren Wirtschaftswachstums und zunehmender zyklischer Risiken hat wahrscheinlich bereits begonnen, während die Geldpolitik weiterhin restriktiv ausgerichtet ist. Erschwerend kommen die geopolitischen Spannungen hinzu. Carry- und Long-Duration-Anlagen sind in diesem Zusammenhang von zunehmendem Interesse.

 

Die potenziellen Kreditrestriktionen und die Bestrebungen der Zentralbanken zur Eindämmung der Inflation begrenzen das Aufwärtspotenzial für risikoreiche Anlagen. Andererseits ist die Inflation rückläufig, und die Verlangsamung des Wachstums begrenzt das Abwärtspotenzial des Marktes.

Im Rahmen unserer vorsichtigen neutralen Aktienpositionierung sind wir von bestimmten Vermögenswerten überzeugt:

Wir bevorzugen Schwellenländer und haben unsere Allokation in Europa herabgestuft.

In diesem Stadium des Zyklus bevorzugen wir defensive gegenüber zyklischen Titeln, insbesondere in Europa. Wir bevorzugen die Sektoren Gesundheit und Basiskonsumgüter. Von ersteren wird eine gewisse Stabilität erwartet: Keine negativen Auswirkungen des Krieges in der Ukraine, defensive Qualitäten, geringe Konjunkturabhängigkeit, Innovation und attraktive Bewertungen. Letztere bieten Preissetzungsmacht.

Längerfristig bevorzugen wir Anlagethemen im Zusammenhang mit der Energiewende aufgrund des wachsenden Interesses an Sektoren, die mit dem Klimawandel und der Kreislaufwirtschaft zusammenhängen. Technologie zählt weiterhin zu unseren langfristigen Überzeugungen, da wir erwarten, dass unter anderem Automatisierung und Robotik ihren Aufschwung fortsetzen werden.

  • Im Bereich der festverzinslichen Wertpapiere haben wir die Duration erhöht und sind positiv gegenüber US-Staatsanleihen eingestellt.
  • Wir sind für US-Staatsanleihen positiv gestimmt. Eine erste Lockerung bei den Fed-Zinsen erwarten wir nicht so früh wie die Märkte.
  • Europäische Investment-Grade-Anleihen machten Anfang 2023 einen überzeugenden Eindruck, da der Carry, der durch den Anstieg der Renditen im Jahr 2022 wiederhergestellt wurde, attraktiv erschien.
  • Bei Hochzinsanleihen sind wir vorsichtig.
  • Schwellenländeranleihen bieten weiterhin den attraktivsten Carry, solange der US-Dollar nicht aufwertet.
  • Wir sind in einigen Rohstoffen, Gold und rohstoffbezogenen Währungen, einschließlich des Kanadischen Dollars, engagiert.
  • Mittelfristig erwarten wir, dass sich alternative Anlagen gut entwickeln werden. 

Unsere Positionierung kurz zusammengefasst

Nach der Outperformance der Eurozone in diesem Jahr und der jüngsten Verschlechterung der Konjunkturindikatoren stufen wir unsere Einschätzung für Aktien der Eurozone von neutral auf leicht untergewichtet zurück. Die Aktienstrategie ist insgesamt neutral, mit einer moderaten Präferenz für Schwellenländer, da wir seit kurzem chinesische Aktien neutral bewerten, weil es keine starke nachhaltige Dynamik im Anschluss an die Wiedereröffnung der Wirtschaft gibt. Bei der Aktienallokation sind wir neutral gegenüber den USA, Japan und europäische Länder außerhalb der Eurozone eingestellt. Unsere spätzyklische Asset-Allocation-Strategie ist auf defensive Sektoren, Anleihen und lange Laufzeiten ausgerichtet.

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