Fidelity-Moonfare-Kooperation „Wir wollen die Private Markets demokratisieren“

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Ist die Marketing- und Vertriebsunterstützung optional und wie wird sie bisher angenommen?

Machts: Wir zwingen die Hilfe nicht auf, aber gerade kleinere Kunden, die erste Erfahrungen haben oder gerade erst ins Privatmarktgeschäft einsteigen, sind sehr dankbar für das Angebot und die Kombination der verschiedenen unterstützenden Themen. Wir sprechen aktuell mit allen unseren Kunden. In den Gesprächen geht es darum, das Modell und die Möglichkeiten vorzustellen. In einigen Fällen sind wir schon recht weit. Da dreht es sich in den Kundengesprächen schon um Fragen der Implementierung und der laufenden Dienstleistung. Wir sind bewusst nicht nur in Deutschland aktiv, sondern rollen das Angebot auch in Österreich, Italien, Frankreich und der Schweiz aus. Demnächst starten wir in Großbritannien und erschließen im zweiten Halbjahr noch weitere Märkte. Das Ziel ist ein paneuropäisches Angebot.

Thema Gebühren: Welche Kosten entstehen den Banken und Family Offices für die Nutzung des Angebots und wer verdient daran was?

Machts: Für unsere Vertriebspartner fallen im Vergleich zu den Moonfare-Direktkunden keine zusätzlichen Kosten an. In der Regel sind die B2B-Preise sogar noch etwas günstiger. Moonfare und Fidelity teilen sich eine Gebühr, die der Kunde zahlt, wenn er die Plattform nutzt. Das ist aus unserer Sicht eine ausgewogene Preissetzung, gerade im Verhältnis zu den Produktkosten und zur möglichen Rendite.

Wie hoch ist die Erfolgsbeteiligung für die Fondsvermittlung und von welchen Parametern ist sie abhängig?

Meheus: Die Preis-Struktur ist sehr einfach. Die Plattform baut auf einer Master-Feeder-Struktur auf. Der Kunde geht auf die Plattform und investiert in den Feeder, der das Geld wiederum in den Masterfonds anlegt. Die Gebührenstruktur liegt komplett auf dem Feeder und setzt sich aus verschiedenen Anteilsklassen zusammen. Da bewegen wir uns zwischen 0,3 und 0,6 Prozent laufende Kosten, abhängig von Fonds, Kunde und Volumen. Das ist die Gesamtgebühr, die der Kunde für den Zugang zu dieser Asset-Klassen und den Produkten, die Nutzung der Plattform und die weiteren Dienstleistungen beim Fidelity-Moonfare-Angebot zahlt. Hinzukommt noch die laufende Gebühr des Private-Equity-Beteiligungsmanagers.

Was hat es mit dem digitalen Zweitmarkt für Private-Equity-Fonds auf sich?

Meheus: Grundsätzlich wollen wir Kunden auf der Plattform, die mit der Illiquidität bei Beteiligungsfonds umgehen können. Wenn die Investoren aber eher wieder aussteigen wollen, um ihr Portfolio für neue Investmentmöglichkeiten zu öffnen, können sie dafür unsere Zweitmarkt-Plattform nutzen. Es gibt regelmäßig Auktionen, bei denen alle Moonfare-Nutzer auf Anteile bieten können. Darüber hinaus sorgt die Partnerschaft mit Lexington, einem der weltweit führenden Sekundärmarktfonds, für zusätzliche institutionelle Liquidität. Auch hierbei kommt wieder Technologie ins Spiel.

Machts: Die Zweitmarkt-Option wird von uns nicht aktiv beworben. Es ist eine Art Sicherheitsanker für Kunden, die aus bestimmten, vielleicht auch unvorhersehbaren Gründen frühzeitig verkaufen müssen. Oder aber das Investment hat sich derart gut entwickelt, dass der Kunde dafür einen interessanten Zweimarkt-Preis erhält. Aber: Gemäß der normalen Performance-Entwicklung eines Private-Equity-Fonds will man als Investor ja gerade bei den letzten starken Jahren dabei sein, um ein Vielfaches der Rendite einzustreichen. Es gibt schon Anreize für Anleger, so lange wie möglich investiert zu sein. Auf der anderen Seite gibt es manchmal Umstände, die einen zum vorzeitigen Ausstieg zwingen.