Weingenuss und römische Kultur Carnuntum – ein Ort der Weine und Weltgeschichte

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Der Ur-Koch war Römer

Neben dem Schwelgen im Wein wurde eine weitere Gaumenfreude schon vor lange Zeit von den Römern zelebriert: der Genuss edler Speisen und das Kochen nach Rezept. Bis heute huldigt man in Carnuntum mit Veranstaltungen einem Gourmet der allerersten Stunde: dem Koch Apicius. Dieser gilt bis dato als Vater aller Köche.

Er lebte im ersten Jahrhundert und verfasste eines der ersten Rezeptbücher überhaupt. Ein französisches Gourmet-Restaurant ist nach ihm benannt und es gibt zahlreiche Kochbücher, die an seine Empfehlungen anknüpfen. Dies kann allerdings nicht ganz so detailliert, wie erhofft geschehen – beschrieb er doch lediglich mit Bildern und ohne Mengenangaben, was in der gehobenen Küche zu tun war. Dass Apicius außerdem wahrscheinlich zwei Co-Autoren hatte, tut seinem Ruhm und der kulinarischen Relevanz der Römerzeit keinerlei Abbruch.

Der Weinbau hat überlebt

Auch wenn sich inzwischen viel verändert hat, überstand der Weinbau viele Jahrhunderte und erlebt jetzt auf drei carnuntischen Hügeln seine neue Blüte. Die Böden sind von Löss und Lehm oder auch von Schotterauflagen geprägt.

Die vorhandenen klimatischen Bedingungen schaffen dazu die besten Voraussetzungen für frische, gehaltvolle Weine. Die Nähe zu den Donau-Auen bringt genügend Kühle, der Neusiedlersee wirkt wiederum regulierend und bringt wärmere Luft. Dazwischen schafft ein konstanter leichter Wind gute Voraussetzungen für das gesunde Heranreifen der Trauben.

Altes Kelterhäuschen in Prellenkirchen

Die Region hat vor allem den Fokus auf den Blauen Zweigelt gelegt. Diese rote Rebsorte wird entweder reinsortig ausgebaut oder mit Syrah, Merlot, Cabernet Sauvignon cuvéetiert. Außerdem wird Blaufränkisch angebaut. Bei den Weißen finden sich neben den Burgundersorten vor allem Sauvignon Blanc und selbstverständlich der österreichische Grüne Veltliner.