Über die bisherige Wertentwicklung von Kunst gibt es sehr widersprüchliche beziehungsweise fragwürdige Informationen. Dies hängt damit zusammen, dass Kunstwerke nur sehr unregelmäßig gehandelt werden, viele nur einmal, wenn sie beim Ersterwerber verbleiben. Insofern ist man bei Angaben über Preisveränderungen entweder auf Medienberichte (die meist spektakuläre Einzelfälle behandeln), Expertenschätzungen (die leicht manipulierbar sind) oder auf die Historie von oft gehandelten Kunstwerken angewiesen. Insbesondere die oftmals sehr selektiven Medienberichte haben zu einer starken Verzerrung der öffentlichen Wahrnehmung geführt, da sie sich fast nur auf Sammler konzentriert, die sehr hohe Gewinne mit Kunstwerken gemacht haben.
Zur allgemeinen Darstellung der Preisentwicklung von Kunst gibt es verschiedene Index-Konzepte, die alle auf den Daten von Auktionshäusern beruhen. Die Ansätze der Indexberechner Artnet und Artprice scheinen mir bei näherer Betrachtung aber methodisch relativ fragwürdig, da diese sehr selektiv nur bestimmte populäre Segmente betrachten. Dies führt zu Verzerrungseffekten bei Marktbewegungen, weshalb teilweise extreme Preisschwankungen ausgewiesen werden. So stieg nach Angaben von Forbes der Artnet Contemporary C50 im ersten Halbjahr 2014 um 120 Prozent, während der Artnet Modern 25 im gleichen Zeitraum um 54 Prozent fiel.
Eine relativ unverzerrte Auswertung der Wertentwicklung des Kunstmarktes stellen hingegen die jährlich ermittelten Mei Moses® Indizes dar. Sie bauen auf einer Datenbasis von 45.000 Transaktionen auf, enthalten nur bestätigte Marktpreise von US-Auktionshäusern und nehmen nur Preisänderungen von tatsächlich mindestens zweimal gehandelten Kunstwerken auf. Sie zeigen für das Preisniveau des gesamten Kunstmarktes einem Rekord für 2011 an, dem 2012 einen Rückgang von 3,3 Prozent und für 2013 ein Minus von 1,3 Prozent folgten. Laut einer Indikation für den Zeitraum Januar bis September setze sich auch 2014 mit einem negativen Ergebnis von 3,1 Prozent der Abwärtstrend fort.
Die Entwicklungen bei den Subindizes für einzelne Segmente zeigen, dass den Gewinnern des Marktes wie zeitgenössischer Kunst (2013: plus 10,6 Prozent) oder klassischer chinesischer Kunst (2013: plus 6,7 Prozent) starke Verlierer wie die alten Meister und Kunst des 19. Jahrhunderts (2013: minus 14,3 Prozent) entgegenstehen. Für den Investmenterfolg ist entscheidend, dass man im richtigen Marktsegment anlegt.
Performance-Vergleiche zwischen Kunstindizes einerseits und Wertpapierindizes andererseits sind sehr problematisch, weil es bei Kunst einen starken Selection Bias gibt. Viele Kunstwerke werden nicht wiederverkauft und tauchen in der Statistik nie auf, weil sie nicht gehandelt werden. Über ihre Wertentwicklung sind keinerlei serösen Aussagen möglich. Weiterhin sind Kunstwerke sehr heterogen, was die Vergleichbarkeit zwischen ihnen sehr erschwert. Dennoch haben Mei und Moses ihre Indizes bis 1810 zurückgerechnet, um Langfristvergleiche zu ermöglichen. Selbst wenn die ermittelten Performance-Zahlen mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten sind, so gibt es doch einige interessante Ergebnisse:
Zur allgemeinen Darstellung der Preisentwicklung von Kunst gibt es verschiedene Index-Konzepte, die alle auf den Daten von Auktionshäusern beruhen. Die Ansätze der Indexberechner Artnet und Artprice scheinen mir bei näherer Betrachtung aber methodisch relativ fragwürdig, da diese sehr selektiv nur bestimmte populäre Segmente betrachten. Dies führt zu Verzerrungseffekten bei Marktbewegungen, weshalb teilweise extreme Preisschwankungen ausgewiesen werden. So stieg nach Angaben von Forbes der Artnet Contemporary C50 im ersten Halbjahr 2014 um 120 Prozent, während der Artnet Modern 25 im gleichen Zeitraum um 54 Prozent fiel.
Eine relativ unverzerrte Auswertung der Wertentwicklung des Kunstmarktes stellen hingegen die jährlich ermittelten Mei Moses® Indizes dar. Sie bauen auf einer Datenbasis von 45.000 Transaktionen auf, enthalten nur bestätigte Marktpreise von US-Auktionshäusern und nehmen nur Preisänderungen von tatsächlich mindestens zweimal gehandelten Kunstwerken auf. Sie zeigen für das Preisniveau des gesamten Kunstmarktes einem Rekord für 2011 an, dem 2012 einen Rückgang von 3,3 Prozent und für 2013 ein Minus von 1,3 Prozent folgten. Laut einer Indikation für den Zeitraum Januar bis September setze sich auch 2014 mit einem negativen Ergebnis von 3,1 Prozent der Abwärtstrend fort.
Die Entwicklungen bei den Subindizes für einzelne Segmente zeigen, dass den Gewinnern des Marktes wie zeitgenössischer Kunst (2013: plus 10,6 Prozent) oder klassischer chinesischer Kunst (2013: plus 6,7 Prozent) starke Verlierer wie die alten Meister und Kunst des 19. Jahrhunderts (2013: minus 14,3 Prozent) entgegenstehen. Für den Investmenterfolg ist entscheidend, dass man im richtigen Marktsegment anlegt.
Performance-Vergleiche zwischen Kunstindizes einerseits und Wertpapierindizes andererseits sind sehr problematisch, weil es bei Kunst einen starken Selection Bias gibt. Viele Kunstwerke werden nicht wiederverkauft und tauchen in der Statistik nie auf, weil sie nicht gehandelt werden. Über ihre Wertentwicklung sind keinerlei serösen Aussagen möglich. Weiterhin sind Kunstwerke sehr heterogen, was die Vergleichbarkeit zwischen ihnen sehr erschwert. Dennoch haben Mei und Moses ihre Indizes bis 1810 zurückgerechnet, um Langfristvergleiche zu ermöglichen. Selbst wenn die ermittelten Performance-Zahlen mit einer gewissen Vorsicht zu betrachten sind, so gibt es doch einige interessante Ergebnisse:
- Ohne Berücksichtigung von Transaktionskosten liegt die historische Performance von Kunst in etwa zwischen derjenigen von US-Staatsanleihen und US-Aktien.
- Der Investmenterfolg bei Kunst hängt entscheidend von der Haltedauer ab. Diese war mit durchschnittlich 28 Jahren (für die bei Mei Moses eingehenden Werke) bei Kunstinvestoren grundsätzlich sehr viel länger als bei anderen Anlegern. Eine lange Haltezeit relativiert wiederum die hohen Transaktionskosten etwas. Über die ganze Besitzdauer verteilt sind sie damit auf Jahresbasis durchaus zum Beispiel den laufenden Kosten für Investmentfonds vergleichbar. Bei zeitgenössischer Kunst ist die durchschnittliche Haltedauer mit 11,2 Jahren (für die 2013 auktionierten Werke) vergleichsweise kurz, aber immer noch weit länger als bei vielen anderen Kapitalanlagen üblich.
- Es gibt bei Kunst einen „Fluch des Siegers“: Hochpreisige, zum jeweiligen Zeitpunkt sehr populäre Kunst, hat langfristig eine weit unterdurchschnittliche Performance gezeigt. Gravierende Wertverluste gab es langfristig vor allem für die Käufer, die in die jeweiligen Meisterwerke ihrer Epoche investiert haben.
- Kunstindizes sind langfristig kaum mit Wertpapierindizes korreliert. Dies wird oft als Beleg dafür gesehen, dass die Beimischung von Kunst in ein Investmentportfolio das Gesamtrisiko der Anlage senkt. Allerdings basiert diese Meinung meiner Einschätzung nach auf einer Fehlinterpretation der Daten. (Vergleiche hierzu Abschnitt 5) Kunst als Mittel der Risikostreuung weiter hinten in diesem Beitrag.