Niederländische MAEG Holding Family Office übernimmt Modelabel Strenesse

Die niederländische MAEG Holding übernimmt das deutsche Modeunternehmen Strenesse. Das Family Office mit Sitz in Amsterdam investiert nach eigenem Bekunden mit langfristiger Perspektive in Fashion-Unternehmen im Luxus- und Premium-Segment. Im Fall Strenesse steht hinter dem Family Office laut der „Augsburger Allgemeinen“ eine hochvermögende Familie aus dem europäischen Ausland.

Die Modemarke wird künftig unter dem Dach der neugegründeten „Strenesse GmbH“ firmieren. Strenesse hatte im April 2014 Insolvenzantrag gestellt und wurde seitdem in Eigenverwaltung fortgeführt. In dieser Zeit durchlief das Unternehmen eine tiefgreifende Restrukturierung.

Langfristiges Engagement

„Mit der MAEG Holding hat Strenesse einen Eigentümer an seiner Seite, der strategisch denkt und langfristig orientiert ist“, sagt Reiner Unkel, der neue Geschäftsführer von Strenesse. „Nun können wir die bereits begonnene Neupositionierung der Marke mit der nötigen Energie verstärken, um Strenesse wieder Glanz zu verleihen und zugleich für ein jüngeres Publikum zu öffnen.“

Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der weiteren Modernisierung des Vertriebs. Dies betrifft zum einen die Digitalisierung der Prozesse in Richtung Handel, zum anderen die zunehmende Nutzung von Social Media-Kanälen zur Schärfung des Markenprofils. Zugleich soll die weitere Internationalisierung der Marke und die Erschließung neuer Märkte vorangetrieben werden.

Unkel verfügt über mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung im Modemarkt sowie im Lifestyle-Geschäft. Zuletzt leitete Unkel als Geschäftsführer die Basler Fashion Holding. Seit Januar 2007 war er Bereichsvorstand der Parfümeriekette Douglas. 1997 bis Ende 2006 leitete Unkel als Vorstandsvorsitzender zehn Jahre lang das Münchner Kaufhaus Ludwig Beck. Davor arbeitete er über zehn Jahre beim Modeunternehmen Breuninger in Stuttgart.

MAEG auf Shopping-Tour

Betriebsratschef Rainer Dirrheimer begrüßte vor allem die Nachricht, dass alle Mitarbeiter übernommen werden. „Das ist eine gute Sache für Strenesse, eine sehr gute“, so Dirrheimer zur „Augsburger Allgemeinen“.

Der Kaufvertrag mit der MAEG Holding sieht einen Kaufpreis in bar sowie eine zwanzigprozentige Beteiligung der Altgläubiger am neuen Unternehmen vor. Im Rahmen eines Insolvenzplans soll diese Beteiligung durch die Anleihegläubiger übernommen werden. Für die Beteiligung hat der Investor eine Kaufoption zu einem vertraglich festgesetzten Mindestpreis erhalten.

Zudem sollen den Altgläubigern durch die Verwertung weiterer Assets zusätzliche Mittel zufließen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Der Gläubigerausschuss hat dem Verkauf bereits zugestimmt. Die MAEG Holding ist unterdessen weiter auf Shopping-Tour: Parallel zum Strenesse-Deal bereite man zwei weitere Akquisitionen vor, hieß es.

 

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