Wealth Management Studie 2023 von EY Wechselbereitschaft unter Wealth-Management-Kunden steigt auf Rekordhoch

Ein junger Mann wandert an der Costa Blanca: Die junge Generation von Wealth-Management-Kunden ist laut einer neuen Studie von EY besonders abwanderungsgefährdet.

Ein junger Mann wandert an der Costa Blanca: Die junge Generation von Wealth-Management-Kunden ist laut einer neuen Studie von EY besonders abwanderungsgefährdet. Foto: imago images/Cavan Images

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Inflation und volatile Finanzmärkte gehen auch an Wealth-Management-Kunden in Deutschland nicht spurlos vorüber: 52 Prozent wünschen sich angesichts sinkender Kurse und volatiler Märkte zusätzliche Beratung und 54 Prozent fragen nach einer Überprüfung ihres Anlageplans von ihrem Vermögensverwalter. Das ist eines der Ergebnisse der Wealth Management Studie 2023 von EY, für die das Beratungsunternehmen weltweit mehr als 2.600 vermögende Kunden in 27 Nationen, davon 149 in Deutschland, befragt hat.

Fallende Märkte: Beratungsbedarf steigt mit Höhe des Vermögens

Deutlich wird auch, dass der Bedarf für zusätzliche Beratung mit der Höhe des Vermögens steigt: So wünschen sich 80 Prozent der sehr wohlhabenden Kunden (Ultra High Net Worth, UNHW) zusätzliche Beratungsleistungen infolge schwankender Märkte und 70 Prozent fordern eine Überarbeitung ihres bisherigen Finanzplanes. Im Mass-Affluent-Segment wünschen sich im volatilen Marktumfeld nur 27 Prozent eine intensivere Betreuung.

 

„Der Wunsch der Kunden nach mehr Beratung in einem volatilen Umfeld ist für die Wealth Management-Dienstleister sowohl eine Herausforderung als auch eine Chance. Wem es gelingt, Portfolios trotz der zunehmenden Komplexität der Märkte erfolgreich zu managen, kann seine Kunden binden – und mit einem attraktiven Angebot, wechselwillige Kunden neu hinzugewinnen“, so Sebastian Schäfer, Direktor und Leiter Wealth und Private Banking Consulting, EY Financial Services Deutschland.

Die Kundenbindung und Neukundengewinnung wird für Anbieter immer bedeutender: Dem europäischen Trend entsprechend zeigt die Studie, dass die Wechselbereitschaft deutscher Wealth Management-Kunden nach der Pandemie auf einen Rekordwert von 48 Prozent (gegenüber 39 Prozent bei der letzten Befragung im Jahr 2021) gestiegen ist.

76 Prozent der Millenials plant, Wealth Management-Anbieter zu wechseln

Fast die Hälfte aller Kunden plant also, eine ihrer Wealth-Management-Beziehungen in den nächsten drei Jahren zu verändern. Besonders wechselfreudig ist die Generation der Millennials, denn 76 Prozent von ihnen beabsichtigen, innerhalb der nächsten drei Jahre einen ihrer Wealth-Management-Dienstleister zu wechseln. 

„In ganz Europa beobachten wir eine steigende Wechselbereitschaft der Kunden. Ein wichtiger Grund für diesen Anstieg ist die gestiegene Volatilität, auf die viele Kunden reagieren möchten, indem sie ihre Portfolios über verschiedene Anbieter diversifizieren und Risiken entsprechend minimieren“, erläutert Schäfer. Im Durchschnitt möchten deutsche Kunden rund 33 Prozent ihres Portfoliowertes neu allokieren. Hauptbeweggrund ist hierbei der Wunsch, das Risiko über mehrere Anbieter hinweg zu diversifizieren und auf die gestiegene Volatilität zu reagieren. 

Persönlicher Austausch mit Berater bleibt für Kunden wichtig

Gleichzeitig werden Wealth-Management-Kunden jedoch auch zunehmend selbst aktiv und rund 77 Prozent ändern ihr Anlageverhalten, wenn der Wert ihres Portfolios sinkt. Trotz der immer stärkeren Verbreitung von digitalen Lösungen und einem Wunsch nach Self-Service-Optionen, wünscht sich eine deutliche Mehrheit der Wealth-Management-Kunden in Deutschland einen persönlichen Austausch.

81 Prozent der Befragten wünschen sich im Rahmen ihrer Financial-Planning-Aktivitäten den direkten Austausch mit ihrem Berater – für 38 Prozent reicht dabei ein virtuelles Gespräch aus, für 43 Prozent sollte es sich um ein physisches Treffen handeln. Nur 19 Prozent der Anleger können sich vorstellen, auf einen persönlichen Kontakt zum Berater zu verzichten und die Planung und Überprüfung ihrer Finanzen selbstständig online durchzuführen.