Viele Vorteile, Spielregeln beachten Videokonferenz entwickelt sich zum Standard der Unternehmerberatung

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Unter den Familienunternehmern, die ich in meiner Position als Gründer und Geschäftsführer des Instituts für Unternehmerfamilien (IFUF) kenne, kristallisiert sich eine neue Herangehensweise heraus: Die oberste Priorität beim Gespräch hat immer noch die Anwesenheit. Die firmeninterne Kommunikation von Angesicht zu Angesicht ist eben doch noch direkter, genauer und „echter“ – das Mensch zu Mensch ist den Familienunternehmern so wichtig wie vor der Pandemie. Doch bevor ein solches Gespräch geplant wird, stellen sie sich nun zusätzlich Fragen:

  • Ist die physische Präsenz aller Gesprächsteilnehmer notwendig oder nur „nice to have“?
  • Ist es aus betriebswirtschaftlicher Sicht günstiger, das Meeting digital abzuhalten?
  • Gibt es Bedenken auf Basis des aktuellen Pandemie-Plans?
  • Werden komplexe Themen besprochen, die in einem Gespräch vor Ort besser geklärt werden können?

Und je nachdem, wie die Antworten auf diese Fragen ausfallen, entscheiden sich viele Unternehmer nun deutlich leichter für eine Videokonferenz mit den eigenen Leuten. Vor allem Unternehmen, die an mehreren Standorten überregional oder international aufgestellt sind, mussten in den vergangenen Monaten Kommunikationswege aufbauen, die es ermöglichen, dass man seinen Gesprächspartnern zumindest virtuell in die Augen sehen kann. Gerade diese Unternehmen sind oft die interessantesten und ertragreichsten (Ziel-)Kunden Ihres Instituts. Daher sollte man vermeiden, in diesem Segment den technischen Anschluss zu verlieren.

Geht es beispielsweise darum, einen neuen Berater zu empfangen, der gerade Akquisearbeit leistet, führt für viele Unternehmer nichts an einem Vor-Ort-Gespräch (unter entsprechenden Hygienebedingungen) vorbei. Kennt man sich bereits und es geht im Gespräch nur um Rückfragen zu einer Finanzierung oder Ähnliches, ist eine Videoberatung der perfekte „Plan B“ – und längst keine reine Notfalllösung mehr.

Die Videoberatung: Vorteile für alle Beteiligten

Woher kommt die plötzliche Offenheit gegenüber der Videoberatung? Ganz einfach: Seit Anfang der Pandemie haben viele Unternehmer erkannt, dass digitale Meetings teilweise sogar Vorteile gegenüber den analogen haben können. Schauen Sie sich beispielsweise folgende Situation aus Sicht des Unternehmers an: Für 16 Uhr ist ein persönliches Gespräch mit einem Berater angesetzt, doch morgens um 10 Uhr kommt plötzlich die Absage: Ein Bekannter des Beraters wurde positiv getestet und nun muss er zur Sicherheit Quarantäne halten.

Sind beide Seiten für eine Videoberatung zu begeistern, lässt sich diese nun unkompliziert als Alternative einschieben. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist das für den Unternehmer sogar die bessere Lösung. Die Zeit, die er und seine Mitarbeiter aus unerwartet frei werdenden Slots im Terminkalender gewinnen, verbringen sie erfahrungsgemäß deutlich weniger produktiv. Mit einer Videoberatung macht man also einfach das Beste aus einer ungünstigen Situation.