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Value-Aktien Verlockende Bewertungsabschläge in Europa und Japan

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Kurse europäischer Aktien spiegeln Pessimismus wider

Trotz der offensichtlichen Unsicherheit sind wir der Ansicht, dass die Kurse europäischer Aktien einen übermäßigen Pessimismus widerspiegeln. Im Vergleich zu den USA sind europäische Aktien derzeit auf Basis des Kurs-Buchwert-Verhältnisses so günstig wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Bei Betrachtung des Kurs-Gewinn-Verhältnisses war die Region zuletzt vor der Staatsschuldenkrise vor einem Jahrzehnt so günstig wie heute. Die Konsensmeinung ist durch die Bank weg pessimistisch, aus unserer Sicht bieten europäische Aktien value-orientierten Anleger njedoch aus mehreren Gründen Potenzial:

So haben die Bewertungen ein Niveau erreicht, bei dem Aktien aller Wahrscheinlichkeit nach auf jegliche positive Nachricht mit Kursgewinnen reagieren dürften. Darüber hinaus scheint es hinsichtlich des italienischen Haushaltsplans Fortschritte zwischen Italien und der Europäischen Kommission in Brüssel zu geben. Zudem ist der Brexit in der Region aus den Schlagzeilen verschwunden, seitdem das entsprechende Verfahren bis Ende Oktober verlängert wurde.

Unserer Meinung nach dürften makroökonomische Indikatoren eine Erholung der europäischen Aktienkurse auslösen. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone hat sich im März zwar abgeschwächt, wir scheinen uns jedoch allmählich einem Wendepunkt in der Industrieproduktion des Euroraums zu nähern, sodass eine Erholung bevorstehen dürfte.

Die Einzelhandelsumsätze haben sich als belastbar erwiesen, und andere Indikatoren wie etwa der IFO-Geschäftsklimaindex deuten ebenfalls auf eine wahrscheinliche Erholung im Laufe dieses Quartals hin.

Vereinzelte Schnäppchen in Japan

In Japan hat die Regierung ihre Einschätzung der Wirtschaft kürzlich erstmals seit drei Jahren nach unten korrigiert. Als Hauptgrund wird das langsamere Wachstum in China genannt. Darüber hinaus gibt es das Problem der zweiten Stufe der Erhöhung der Verbrauchssteuer, die im Oktober dieses Jahres in Kraft treten soll. Angesichts der Auswirkungen, die die erste Steuererhöhung im Jahr 2014 auf den Markt hatte, gibt es diesbezüglich einige Bedenken.

Reformen bei der Corporate Governance kommen in Japan gut voran: Zuletzt sind die Unternehmensgewinne auf den höchsten Stand seit mehreren Jahrzehnten gestiegen, während gleichzeitig die Verschuldung auf das niedrigste Niveau der vergangenen Jahrzehnte gefallen ist. Hinzu kommt, dass die japanische Wirtschaft der Bank of Japan zufolge zwei Jahre in Folge ein über dem Potenzial liegendes Wachstum erreicht hat, wobei es sich um die längste Serie seit der Zeit vor der Finanzkrise handelt.

Vor allem aber sind wir davon überzeugt, dass die Bewertungen attraktiver werden. Der japanische Markt wird auf Basis des Kurs-Gewinn- sowie des Kurs-Buchwert-Verhältnisses zu dem höchsten jemals verzeichneten Abschlag gegenüber den USA und dem Rest der Welt gehandelt. Strukturelle Belastungen wie eine alternde Bevölkerung und eine hohe staatliche Verschuldung sind zwar noch nicht überwunden, Japan erzielt in dieser Hinsicht jedoch Fortschritte.