Telos-Studie zum Master-KVG-Markt Anleger binden Spezialfonds in Master-Strukturen

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Einbindung der Eigenanlagen

Laut Studie ist derzeit ein stärkeres Engagement in alternativen Anlageklassen zu verspüren, wozu auch illiquide Anlageklassen zählen, also Infrastruktur oder Immobilien-Investments. Dazu kommen Loans und allgemeine Kreditverbriefungen. Hier sind die Master-KVG in besonderer Weise gefordert, diese speziellen alternativen Anlagen zu bewerten und entsprechend in das Reporting einzubinden. Zu den stärker nachgefragten Serviceleistungen zählen zudem die Übernahme des Meldewesens oder Führung eines Kapitalanlagenebenbuches.

Mit 56 Prozent wünscht sich mehr als jeder zweite Investor die Möglichkeit einer Einbindung seiner Eigenanlagen in ein Master-Konstrukt. Dies hängt vor allem mit den zunehmenden aufsichtsrechtlichen Restriktionen zusammen, der selbst klassische Staatsanleihen und natürlich Unternehmensanleihen ausgesetzt sind. Ob es nun um die Gewährleistung von Mindest-Ratings geht oder um spezielle Strategien wie etwa Cross-Border-Produkte, die spezifische Verwaltung dieser Anlagen wird zunehmend komplexer.

Der stärkere Drang der Anleger zur Einbindung der Eigenanlagen stabilisiert das Geschäftsmodell der Master-Kapitalverwaltungsgesellschaften. Das gewaltige Volumen bildet den Autoren zufolge eine gesunde Grundlage für künftiges Wachstum bei den Anbietern.

Interessant sei diese Entwicklung hin zur Integration der Direktanlagen auch deshalb, da es vor gar nicht allzu langer Zeit noch hieß, dass Investoren klassische Anleihen wieder verstärkt in Eigenregie übernommen haben. Dies war dem Umstand geschuldet, dass die Zinsen immer spärlicher wurden. Deshalb wurde es aus Sicht des Anlegers immer unattraktiver, seine Renten im Rahmen eines Fonds, mithin also von einem Dritten, managen zu lassen. Der Regulatorik geschuldet hat sich das Bild wieder ins Gegenteil gedreht.

Für die Anleger von besonderem Interesse ist die Gebührengestaltung bei der Einbindung der Direktanlagen in das Reporting. Dies wird von den Anbietern unterschiedlich gehandhabt: Teilweise werden Eigenanlagen genauso wie Spezialfonds behandelt, also zum Beispiel mit vier Basispunkten auf den Bestand an Eigenanlagen belastet. Andere Master-KVG  reporten Direktanlagen für  niedrigere Basispunkte, abhängig von der Gesamtkonstellation.

Über die Studie:
Die 12. Telos-Studie zum Master-KVG-Markt beleuchtet die Entwicklungen aus Sicht der Anbieter, Anleger und Asset Manager. An der diesjährigen Befragung nahmen 12 Master-Kapitalverwaltungsgesellschaften, 70 institutionelle Investoren und 45 Asset Manager teil. Die vollständige Studie mit allen Ergebnissen kann hier abgerufen werden.

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