Umfrage mit 500 institutionellen Investoren Sachwerte bleiben gefragt, das offenbart Chancen für Vermögensverwalter

Headphones
Artikel hören
Umfrage mit 500 institutionellen Investoren
Sachwerte bleiben gefragt, das offenbart Chancen für Vermögensverwalter
Die Audioversion dieses Artikels wurde künstlich erzeugt.
Daniel McHugh, Investmentchef von Aviva Investors.„Es besteht eine große Chance für Vermögensverwalter, Kunden zu beraten und zu zeigen, wie transformativ ihre Investitionen in Sachwerte sein können.“

Daniel McHugh, Investmentchef von Aviva Investors, befragte 500 institutionelle Investoren, die 3,8 Billionen US-Dollar verwalten, zu ihren Plänen mit Sachwerten. Foto: Aviva Investors

69 Prozent der beitragsorientierten Pensionsfonds (DC Fonds) erwarten, dass sie in den nächsten zwei Jahren ihre Allokation in Sachwerte erhöhen werden. Im Vorjahr waren es noch 51 Prozent. So eines der Ergebnisse der sechsten Real Assets Studie von Aviva Investors, dem global tätigen Asset Manager des britischen Versicherers Aviva.

Befragt wurden 500 institutionellen Anlegern, darunter betriebliche DB- und DC-Pensionspläne, öffentliche Renten, Versicherer und Finanzinstitute aus Großbritannien und Europa, dem asiatisch-pazifischen Raum und Nordamerika, die zusammen ein Vermögen von 3,8 Billionen US-Dollar verwalten.

Diversifizierung ist treibende Kraft

Umgekehrt gehen nur sechs Prozent der DC-Fonds davon aus, dass sie ihre Allokation bei illiquiden Anlageklassen im selben Zeitraum verringern werden, verglichen mit 29 Prozent im Jahr 2022. Während 53 Prozent der DC-Pensionsfonds derzeit nur über Zuweisungen innerhalb der Standardfonds Zugang zu Sachwerten bieten, erwarten 45 Prozent der Befragten, dass die Mitglieder ihr Engagement in Sachwertefonds in Zukunft selbst auswählen können. 

Beitragsorientierte Pensionsfonds nennen Kapitalwachstum (50 Prozent), Diversifizierung (49 Prozent) und Kapitalerhalt (47 Prozent) als wesentliche Vorteile von Real Assets-Anlagen. Die Auswirkungen des volatilen Marktumfelds in 2023, haben demnach die Bedeutung von Sachwerten hinsichtlich Diversifizierung sowie unkorrelierten Renditen verstärkt. Zudem spiegelten sich diese in der gesamten Umfrage wider. 64 Prozent der globalen institutionellen Anleger nannten Diversifizierung als Hauptgrund für die aktuelle Allokation in Sachwerte. 2022 waren es 57 Prozent.

 

Die Studie macht laut der Autoren auch deutlich, dass Sachwerte nicht nur positive Renditen erzielen, sondern auch Nachhaltigkeitsziele unterstützen. Weltweit geben 53 Prozent der institutionellen Investoren an, dass sie in nachhaltige Sachwerte investieren – oder ihre Investitionen erhöhen – weil diese nachweislich eine bessere finanzielle Performance bieten.

51 Prozent gaben an, dass sie wegen der Nachhaltigkeitsaspekte in entsprechende nachhaltige Sachwerte investieren. Nordamerikanische Investoren gaben mit 56 Prozent gegenüber 30 Prozent am ehesten der Performance den Vorrang vor Nachhaltigkeitsaspekten, während bei europäischen Investoren die Präferenz mit 49 Prozent gegenüber 58 Prozent umgekehrt war.

Nachhaltigkeitsbezogene Faktoren für institutionelle Investoren bei Anlagen in Real Assets bleiben demnach generell wichtig: 17 Prozent der Befragten gaben an, dass diese Faktoren bei Investitionsentscheidungen im Immobilienbereich ausschlaggebend sind. Regional betrachtet ergibt sich jedoch ein anderes Bild: Mehr als 15 Prozent der nordamerikanischen Institutionen berücksichtigen solche Faktoren nicht, verglichen mit nur vier Prozent der Institutionen im asiatisch-pazifischen Raum und zwei Prozent in Europa.

Chancen für Vermögensverwalter

Weltweit sind 47 Prozent der befragten Anleger zuversichtlich, ihre langfristigen Netto-Null- und Nachhaltigkeitsverpflichtungen im Bereich der Sachwerte zu erfüllen. Die größte Zuversicht, die dazu erforderlichen Maßnahmen umsetzen zu können, zeigten die in Europa ansässigen Anleger mit 51 Prozent, die einigermaßen oder sehr zuversichtlich sind. 46 Prozent sind das im asiatisch-pazifischen Raum und 39 Prozent in Nordamerika. Hier zeigt sich der Bedarf nach kontinuierlicher Anleitung und Klarheit für institutionelle Anleger, um langfristige Strategien für die Umsetzung entwickeln zu können.