private banking magazin: Herr Beckmann, Sie suchen seit einiger Zeit einen geeigneten Nachfolger. Warum gestaltet sich die Suche so schwierig?
Rainer Beckmann: Wir suchen seit dem Tode unseres Partners Wolfgang Windaus vor etwa vier Jahren. Dabei haben wir einige äußerst interessierte und sehr interessante Bewerber im Hause gehabt, letztendlich aber keinen neuen Partner an uns binden können. In der Regel sind Sicherheitsgründe entscheidend. Die Kandidaten arbeiten in einer Bank und sehen den Weg in die Selbstständigkeit als zu großes Risiko an. Hinzu kommt das Thema Bezahlung.
An welcher Stelle scheitern die Gespräche?
Beckmann: Aus meiner Sicht ist die Angst davor, zu wenig Volumen vom alten Arbeitgeber mitnehmen zu können oder anderweitig für unser Haus akquirieren zu können, der Hauptgrund, dass wir bisher nicht fündig geworden sind. Dies zeigt sich in der Regel nach dem zweiten Zusammentreffen.
Welche Wege sind Sie bei der Kandidatensuche denn bereits gegangen?
Beckmann: Unser Fundus setzt sich zusammen aus den Kontakten zu den mit uns arbeitenden Banken, den speziellen Bemühungen seitens der Münchner V-Bank, die den Service einer Partnervermittlung mitanbietet sowie dem bestehenden Netzwerk von uns Ficon-Partnern zusammen. Insgesamt haben wir in den vergangenen vier Jahren etwa zehn Gespräche geführt, eines davon auf Initiative eines Personalberaters.
Suchen Sie einen Nachfolger nur für sich oder auch für Herrn Hartmann?
Beckmann: Letztlich sind wir auf der Suche nach zwei neuen Partnern oder Partnerinnen. Der/die eine soll als mein Nachfolger aufgebaut werden, der weitere Partner als zusätzliche Ergänzung in die Geschäftsleitung eintreten. Dies allerdings Schritt für Schritt. Zwei Personen gemeinsam zu übernehmen können wir uns nur dann vorstellen, wenn sich zwei bisher miteinander arbeitende Kollegen entscheiden sollten, zur Ficon Börsebius Invest als Team zu wechseln.
Ist die Übernahme von Gesellschaftsanteilen ihrer Vermögensverwaltung für Wechselwillige ein Muss?
Beckmann: Nein. Aber wir wünschen uns primär nicht den Angestellten, sondern eher den neuen Mitgesellschafter und/oder Mitgeschäftsführer. Jemand, der unternehmerisch denkt und auch so handelt.
Der passende Kandidat...
Beckmann: ...ist bereit, sich von den Anforderungen einer Bank, immer höhere Provisionen zu erwirtschaften und immer mehr bankeigene Produkte zu vertreiben, zu verabschieden. Des Weiteren sollte er oder sie nach einem Jahr des Kennenlernens und Aufeinanderzugehens so viel Volumen akquiriert haben, dass er sein Gehalt verdient. Zu guter Letzt sollte der Kandidat als oberstes Ziel die eigene Selbstständigkeit sehen und innerhalb von einem bis anderthalb Jahren den Wechsel in eine Partnerschaft mit der Übernahme von Anteilen an unserer Gesellschaft anstreben.
Was erwartet Kandidaten bei der Ficon Börsebius Invest?
Beckmann: Wir sind auf einen Bewerber, vielleicht auch noch eher auf eine weibliche Bewerberin, eingestellt. Die wirtschaftlichen Voraussetzungen, sich im Hause der Ficon Böresebius Invest wohzufühlen, sind absolut vorhanden. Wir haben eine ausgesprochen gute Kundenbasis mit einem hohen zukünftigen Akquisitionspotential, und daraus abgeleitet auch weiterhin steigende Ertragszahlen. Das Unternehmen ist wirtschaftlich gesund und will weiterwachsen. Wir sind ein kleines, aber schlagkräftiges Team, dass eng am Markt agiert, und den Anforderungen seitens der Bafin immer und sehr zeitnah gerecht geworden ist. In dieser Angelegenheit lassen wir bei uns nichts anbrennen.